Alexis - Birds Of Prey

Review von Elvis vom 24.11.2010 (4158 mal gelesen)
Alexis - Birds Of Prey Musik Chile - wer denkt da nicht spontan an 'El Condor Pasa', herzerwärmend und Mordlust erregend zugleich auf der Panflöte gespielt von einer Horde seltsam bunt gekleideter Indios? Der Metal-Freund denkt vielleicht noch ziemlich flott an SLAYERs Tom Araya, der ja gebürtiger Chilene ist, doch ab da verlassen zumindest die meisten Leute die Kenntnisse über die chilenische Musikszene. Hinter dem Namen ALEXIS verbergen sich jedenfalls der in den südamerikanischen Gefilden offenbar relativ bekannte Sänger und Komponist Freddy Alexis und mehrere Mitstreiter. Doch genug des Drumherums, kommen wir lieber zur Musik, die die Jungs uns goutieren.

"Birds Of Prey" ist das Debüt der Band und man kann ziemlich schnell sagen, dass zwischen dem Pazifischen Ozean und den Anden die New Wave Of British Heavy Metal angekommen ist: deutliche Hard Rock-Wurzeln werden von metallischen Riffs aus zwei Gitarren überwuchert und ein bisschen europäischem Powermetal bestäubt - der musikalische Regenwald lässt grüßen. Dabei sehen die Chilenen jedoch durchaus den Wald vor lauter Bäumen, denn für ein Debüt ist "Birds Of Prey" doch solide geraten. Trotz oder gerade aufgrund dieser Einflüsse wird sich nämlich nicht verzettelt und man merkt vor allem an der international wirklich konkurrenzfähigen, klaren Produktion, dass hier kein Amateurwerk im Player liegt. Sänger Freddy macht eine gute Figur, solange er in seinen offenbar angestammten Gefilden der mittleren und nicht überragend hohen Tonlagen bleibt. Bei 'Metallizer II' versucht er sich nämlich - und das finde ich angesichts seiner ordentlichen Stimme schon gradezu schade - eher als Rob Halford-Imitator. Damit tut er sich trotz passabler Leistung allerdings keine großen Gefallen, denn zum einen kann der Vergleich nur zu seinen Ungunsten ausgehen (es gibt nur einen Metal God) und zum anderen hat er soviel offensichtliche Anlehnung an die lebende Legende auch nicht nötig. Songs wie z.B. 'Shadows', 'Breaking The Spell' oder das tolle 'Friendly Fire' zeigen nämlich schön, dass ALEXIS alleine bestehen können.

Deswegen gibt's für eher traditionell angehauchte Metalfreunde hier auch die Empfehlung, sich ALEXIS mal zu gönnen und ein bisschen fernab der ausgetretenen Pfade im Urwald zu wandern. Auf dass 'El Condor Pasa' wieder zur SIMON & GARFUNKEL-Hymne werden möge - ALEXIS vertreten Chile deutlich stilvoller als alle grotesk buntgekleideten Marktmusikanten es jemals könnten.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Shadows
03. Golden Path
04. Friendly Fire
05. Birds Of Prey
06. Breaking The Spell
07. Metallizer II
08. Forest
09. Without You (Remix/Remaster) - Bonus Track
10. The Witchblade (Remix/Remaster) - Bonus Track
11. Killing Truth (Remix/Remaster) - Bonus Track
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:09 Minuten
VÖ: 19.11.2010

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