Je Est Un Autre - Flatworm Mysticism

Review von Froosti vom 14.03.2024 (1153 mal gelesen)
Je Est Un Autre - Flatworm Mysticism Dylan Desmond ist eher als Bassist und Sänger von BELL WITCH bekannt, welche mit ihrem Funeral Doom es bereits geschafft haben, mich vollends in ihren Bann zu ziehen. Als ehemaliger Live-Bassist von WREKMEISTER HARMONIES hat er bereits Erfahrung im Bereich Ambient und Drone gesammelt. Nun veröffentlicht sein Soloprojekt JE EST UN AUTRE das Debütalbum "Flatworm Mysticism". Da bei BELL WITCH ebenfalls Atmosphäre alles ist, ist der Sprung zu einem reinen Ambient-Werk nicht weit. Ich lege mir die Platte auf die Ohren und bin gespannt, wo die Reise hingehen wird.

Während ich so den ersten paar Tönen von 'Ein Einziger Gedanke' lausche, suche ich im Internet nach der Bedeutung des französischen Bandnamens. Es handelt sich dabei um ein Zitat des französischen Dichters Rimbaud. Frei übersetzt bedeutet es so viel wie "Ich ist ein Anderer" und beschreibt damit eine Art Abgrenzung zwischen unserem Selbst und unserem inneren Ich. Es beschreibt auch, dass man wie ein Zuschauer seines eigenen Handelns wird. Wer da tiefer eintauchen möchte, kann das gerne tun, ich fokussiere mich auf die Musik.

Hier allerdings passt der Punkt des Zuschauers sehr gut. Wie viele Ambient-Alben fühlt sich "Flatworm Mysticism" wie eine Reise durchs Weltall an, mit spacigen Synthesizern und einem steten Dröhnen im Hintergrund. Die einzelnen Töne werden möglichst in die Länge gezogen, was ein wenig an seine Hauptband erinnert. Ruhige, dunkle Passagen wechseln sich mit lauteren und höheren Tonlagen ab. In den lauten Phasen des Werkes ist der Sound nicht so gut gelungen und dröhnt, für mein Befinden, zu laut aus den Kopfhörern, sodass es anstrengend wird, aufmerksam dem Album zu folgen.

Die einzelnen Songs unterscheiden sich voneinander kaum, was bei einem Ambient-Album aber auch nicht problematisch ist, da es sich empfiehlt, "Flatworm Mysticism" am Stück zu hören. Allerdings kann die fehlende Abwechslung auf voller Länge etwas langweilig erscheinen, auch wenn es atmosphärisch passend sein mag.

Wie bewerte ich nun so ein Album? Es ist klar, dass ein Werk wie "Flatworm Mysticism" nicht jeden Tag auf meinem Plattenteller landen wird. Ich muss schon in genau der passenden Stimmung sein, um es mir anhören zu wollen. Ebenfalls ist die Produktion stellenweise anstrengend und auf voller Länge wirkt das Album monoton. Ist das Album daher schlecht? Atmosphärisch lädt es zum Entspannen und Träumen ein und das thematische Konzept lädt zum tiefen Eintauchen ein. Wenn ihr das Album ausprobieren wollt, rate ich euch, etwas Zeit und Ruhe dafür aufzubringen. Dann werdet ihr dem Werk von Dylan Desmond vielleicht ein paar Punkte mehr geben als ich es tue.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Ein Einziger Gedanke
02. Time And The Assassins
03. Corpse Signal
04. Death, The Musagetes
05. Ippolite's Suicide
Band Website:
Medium: CD, Tape, Digit
Spieldauer: 40:19 Minuten
VÖ: 01.03.2024

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