Aardvark - Tough Love

Review von derkleinekolibri vom 14.03.2024 (1390 mal gelesen)
Aardvark - Tough Love Selbst Gene Simmons dürfte neidisch auf die Zungen der in Afrika lebenden und Insekten verspeisenden Erdferkel sein. Beginnt hier ein biologischer Exkurs? Nein, keine Bange. Eine andere Bezeichnung für das Erdferkel ist AARDVARK, womit wir gleich beim Quartett aus der zweitgrößten Stadt des australischen Kontinents, Melbourne, sind. Die Formation gibt es seit 2021 und spätestens seitdem sie im August 2023 im "The Tote", einem legendären Veranstaltungsort in der Millionenstadt, das früher mal ein Hotel war, auftraten, haben sich die vier Jungs einen Namen in ihrer Heimat gemacht. Es verwunderte deswegen auch nicht, dass ihre Release-Show für ihre erste Single 'Don't Call Me A Liar' vor ausverkauftem Haus stattfand. Warum sich die Truppe allerdings nach einem afrikanischen Tier benennt, wird wohl ihr Geheimnis bleiben.

Verwechseln darf man AARDVARK aber nicht mit der gleichnamigen Prog Rock-Band der 70er Jahre. Dürfte keineswegs schwerfallen, denn hier auf "Tough Love" wird eine Mischung aus NWoBHM und klassischem Heavy Metal geboten. Sozusagen eine Reminiszenz an die 80er Jahre, auch - und das macht die neun Titel so ehrlich - was die Produktion angeht. Auf großartigen Schnickschnack hat man dankenswerterweise verzichtet. Die beiden Männer an den Gitarren, Ed Vaark, der obendrein die Stimme des Albums ist, und Sorcha Wilcox, sorgen für eingängige Rhythmen. Tempo ist für die Australier kein Fremdwort, aber zu keiner Zeit sind sie auf der Flucht. Danny Smith, der Bassist, könnte gerne noch ein bisschen mehr aus sich herausgehen - ein Solo seinerseits hätte man sicherlich irgendwo einbauen können. Mein persönlicher Favorit, 'Destructor', wäre nichts ohne das wilde Spiel des Schlagzeugers Dylan Lieberman zu Beginn des Titels. Allerdings muss ich meine Worte von vorhin ad absurdum führen, denn warum man hier die Stimmen nicht original belassen hat, sondern sie ein wenig verzerrt aufnahm, bleibt mir ein Rätsel. Also doch etwas Schnickschnack. Vermutlich wird es auch hier wieder Stimmen geben, die sich darüber aufregen, dass AARDVARK eine Ballade auf ihrem fast 44 Minuten langen Longplayer platziert haben. Klar, hätte nicht sein müssen, kommt trotzdem bei mir gut an. Eventuell lässt sich die diese Musik nicht gerne hörende bessere Hälfte damit ein wenig besänftigen. Und mal ehrlich, bei Livekonzerten kommt es doch noch immer geil rüber, wenn ein Meer von Kerzenlichtern den Bereich vor der Bühne erhellt - na ja, sofern es nicht diese grässlichen Smartphones sind, die den Schein von Kerzen nachahmen.

Das Coverartwork drückt so etwas wie gemeinsame Stärke aus und passt auch irgendwie zum Albumtitel. Dennoch hätte man sich einiges mehr einfallen lassen können. Erhältlich ist "Tough Love" in einer normalen schwarzen Vinylvariante, in einer speziellen roten Vinylvariante (die allerdings seit Wochen ausverkauft ist) und natürlich als CD. Der offizielle Erscheinungstag ist der 15. März 2024.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ankh
02. Tough Love
03. Don't Call Me A Liar
04. Fire
05. Destructor
06. Fight Back
07. Killer
08. The Dream Is Nearly Over
09. Too Old To Cry
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 43:47 Minuten
VÖ: 15.03.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten