Syn - Villfarelse

Review von Dead_Guy vom 28.01.2024 (1703 mal gelesen)
Syn - Villfarelse Trondheim ist seit geraumer Zeit Zentrum des norwegischen Black Metal, was unter anderem daran liegt, dass man den klassischen Ansatz des Genres mit der Intensität und Emotionalität verbindet. So auch SYN, von denen man nicht weiß, welche bekannten Gesichter mitwirken, die einerseits voll und ganz den Stil der zweiten Welle fahren und andererseits die Aggression einer Band wie ASKEREGN mit atmosphärischen Momenten der Marke VEMOD verbinden. Und so gehen bitterböse, kalte Passagen eine spannende Symbiose mit den melancholisch-nachdenklichen Parts inklusive Klargesang ein, was so in dieser Kombination ein Alleinstellungsmerkmal ist. Musikalisch lässt man nichts anbrennen, das hat vom technischen Standpunkt alles Hand und Fuß, was in der Nidrosian-Szene mit ihrer überschaubaren Anzahl an Akteuren, die allesamt erfahrene Musiker sind, nicht weiter verwunderlich ist. Die im Vergleich kompakten Stücke kommen zwar auf den Punkt, laden aber vergleichsweise weniger zum Versinken ein, wie es beispielsweise MARE mit 'Ebony Tower' getan haben. So ist ''En Siste Kveld'' mit seinem schleppenden wie epischen Anfang ein echtes Highlight.

Ansonsten ist es mir im Gegensatz zu anderen Vertretern stellenweise etwas zu gewöhnlich beziehungsweise zu ''irdisch'', die Stimmung könnte gerne deutlich tiefer gehen und außerweltlicher. So ist es ein gutes Album, was aber in meinem persönlichen Ranking der städtischen Szene eher hinten rangiert, jedoch ist für mich ein ''durchschnittliches'' Album aus Trondheim immer noch deutlich besser als vieles anderes aus dem schwarzmetallischen Sektor (die immerselben Personen stehen halt für ein gewisses Niveau) - und deshalb stehen trotz der Kritikpunkte acht Punkte drüber. Sollte auf jeden Fall mal angetestet werden, wer gleichermaßen auf die genannten, modernen Vertreter als auch klassische Bands mit einem gewissen Anspruch (wie frühe ENSLAVED, ULVER zu ihren Black Metal-Zeiten oder FORGOTTEN WOODS) steht.

Randnotiz: Das Album-Artwork ist wirklich eine Augenweide, hat aber mit der Atmosphäre der Scheibe mal so gar nichts zu tun und kann eventuell auf die falsche Fährte führen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Daudatale
02. Da Kaos Møtte Sorg
03. Til Giljotin
04. Villfarelse
05. Groregn
06. Ormekulde
07. Gjetergang
08.. En Siste Kveld
09. Drømmen Ved Bålet
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 41:27 Minuten
VÖ: 05.12.2023

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