Tortuga (PL) - Iterations

Review von Schankwirt Arnie vom 18.11.2023 (1140 mal gelesen)
Tortuga (PL) - Iterations TORTUGA ist eine Psychedelic-Stoner-Doom-Band aus Polen und hat am 27. Oktober 2023 ihren dritten Longplayer namens "Iterations" veröffentlicht. Nachdem die Band 2017 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum erstmals für Wirbel in der Heavy-Stoner- und Psychedelic-Doom-Szene sorgte und drei Jahre später einen Plattenvertrag für das zweite Album namens "Deities" bei Napalm Records unterzeichnete, sind die vier Herren aus Poznan nun zurück mit einem etwas progressiveren und experimentelleren Konzeptalbum über die gesamte Geschichte des Universums, das sich metaphorisch auch auf die Lebensgeschichte eines Menschen übertragen lässt. Jeder der sieben neuen Tracks steht im Zusammenhang mit dem Grundthema der Platte, doch erzählt jeder auch seine ganz eigenständige Geschichte.

Wuchtige, fuzzige Doom-Sounds und ein atmosphärisches Schlagzeugspiel vereinen sich auf dem Album zu einem absolut gelungenen Gesamtbild der Produktion. Spacige Synthie-Sounds, die über fast das komplette Album dezent in den Hintergrund gemischt sind, sorgen für eine ziemlich abgefahrene musikalische Reise durch das Album selbst. Oder wird hiermit gar die musikalische Reise durch Zeit und Raum voller Licht und Schatten untermalt?! Zwischenzeitlich entsteht der Eindruck, tatsächlich gerade in seinem eigenen Raumschiff durch das Universum zu gleiten, vorbei an Sternen und Planeten. Diese Stimmung kommt deutlich bei dem dritten Track 'Laspes' zur Geltung. Verträumte psychedelische Gitarrenklänge vermengen sich mit einem dezent an der Oberfläche kratzenden Bass, der für das nötige Fundament sorgt. Das Schlagzeug sorgt dann mit etwas progressiveren Patterns auf den Cymbals für genügend Raum, in dem sich der Song bewegen kann. Mitunter ist 'Laspes' einer der Favoriten auf dem Album. Wahrscheinlich gerade wegen der Vielseitigkeit der Arrangements, die das Lied mitbringt. Nach 'Laspes' folgt ein circa zweiminütiges Interlude, welches nicht weniger verträumt klingt und und nahtlos in den darauf folgenden Track 'MALACA' übergeht, der dann mit leisem Drumkit beginnt und mit enorm düsterem und tiefem Gitarrenriffing eine dementsprechende Soundwand aufstellt, aus der dann Samples von schnell gesprochenen Konversationen in den Gehörgang geschossen werden. Hier kommt neben dem Synthesizer auch noch ein Vocoder zum Einsatz. Es scheint, als wäre hier bewusst das Chaos der gesamten Menschheit und der damit verbundene Irrsinn auf Ton gebannt worden. Genau hier befinden wir uns in der experimentellen Abteilung des Albums.
'Epitaph' ist der Schlusstrack auf "Iterations", der das Album zu guter Letzt noch einmal schön abrunden kann.

Fazit: Eine gelungene experimentelle Psychedelic-Doom-Produktion.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Init
02. Lilith
03. Laspes
04. Interlude
05. MALACA
06. Quasus
07. Epitaph
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 45:08 Minuten
VÖ: 27.10.2023

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