Graveyard - 6

Review von Stormrider vom 04.11.2023 (1072 mal gelesen)
Graveyard - 6 Vor ein paar Jahren waren GRAVEYARD das große Ding am Rockfirmament, oder zumindest das nächste große Ding. "Hisingen Blues" war eines der Alben 2011, die man gehört haben musste und auch in der Folge gab man sich keine Blöße. Wer sich also nun auf eine weitere Rockexplosion freut, weil die Schweden mit ihrem schlicht "6" betitelten sechsten Album nach bald fünf Jahren um die Ecke geschlendert kommen, der sollte zumindest mal probehören, bevor man lässig zum Geldbeutel greift. Denn 2023 ist die Band sehr viel relaxter unterwegs, um nicht zu sagen, etwas sehr, vielleicht zu relaxt. Denkt man bei dem das Album eröffnenden 'Godnatt' noch, dass es mutig ist, mit einem Singer/Songwriter-Track zu eröffnen, stellt man nach knapp 40 Minuten fest, dass dies der neue Sound von GRAVEYARD ist. Ja, 'Twice' erinnert an die alten Tage und liefert 70s inspirierten Hard Rock, wie man ihn von früher kennt, wenngleich Sänger Joakim nicht mehr so kratzig klingt wie anno dazumal, aber danach passiert wirklich vergleichsweise wenig. Zumindest wenn man rocken möchte. 'I Follow You' ist ein psychedelisch angehauchter, langsamer Song, der so dahinplätschert, ohne jemals zu zünden. 'Breathe In, Breathe Out' ist ein Blues, der in den Vocals dezent an Nick Van Delft von ZODIAC erinnert und mit einem fast schon SANTANA-artigem Gitarrensound und Solo daherkommt. 'Sad Song' erinnert an die STONES (die mit ihrem neuen Album mehr rocken, als es GRAVEYARD auf "6" tun) und auch die letzten drei Tracks 'Bright Lights', 'No Way Out' und 'Rampant Fields' schaffen es wirklich ohne echten Höhepunkt so gemütlich in die Ohren rein und wieder raus zu laufen.

Und genau das ist es, was das Album von den Großtaten der Vergangenheit unterscheidet. Neben der unbestrittenen instrumentalen Klasse, welche die Schweden natürlich weiterhin problemlos nachweisen, fehlt einfach der Kick. Vielleicht muss man das Album mit einem anderen Blickwinkel oder in einem anderen Kontext hören. Relaxter Sound für die Abendstunden bei einer Rauchschwade oder einem guten Whisky. Ich verbinde mit dem Namen GRAVEYARD hingegen einfach etwas anderes als ein solides, wenngleich unaufgeregtes und höhepunktarmes Blues Rock-Album, dass man auch im Singer/Songwriter-Regal ablegen kann. Passend zum Albumtitel daher auch die Blutstropfenzahl.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Godnatt
02. Twice
03. I Follow You
04. Breathe In Breathe Out
05. Sad Song
06. Just A Drop
07. Bright Lights
08. No Way Out
09. Rampant Fields
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 38:01 Minuten
VÖ: 29.09.2023

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