Projekt JU - Neuland

Review von Stormrider vom 05.07.2023 (1224 mal gelesen)
Projekt JU - Neuland Schon das Cover von "Neuland" weist die Richtung. Dunkel, in Schwarz und Weiß gehalten, ziert ein schaler Wald das Bild. Dazu der Name: PROJEKT JU. Wer da unweigerlich an Dark Wave, Folk, Mittelalter, Goth Rock und Synthies denkt, der liegt instrumental-musikalisch absolut richtig. Wem nun in dem Genre vorrangig Bands wie UNHEILIG einfallen, der trifft den Nagel dann komplett auf den Kopf. Denn insbesondere das melodiöse und poppige Element wird in die zehn Tracks eingearbeitet. Dass die vokale Phrasierung teilweise sehr nah am Grafen ist, wundert nicht, und wo wir schon bei Adelstitel sind: Manche gesangliche Melodieführung erinnert mich sogar irgendwie an ROLAND KAISER. Das soll gar nicht mal despektierlich sein, sondern ist einfach der Eingängigkeit geschuldet. 'Schatten' hingegen atmet etwas vom kleinen Drachen Tabaluga, dabei kommt der MAFFAY-Covertrack 'Eiszeit' doch erst viel später. Der gehört in seiner rockigen Ausrichtung dabei durchaus zu den Highlights auf "Neuland". Bedenkt man, wie sehr unser aller Lieblingswanderwarze (ach nee, das wäre ja Lemmy) teilweise polarisiert, zumindest eine spannende Wahl für einen Coversong. Wer es etwas mehr in Richtung Mittelalter mag, dem dürfte 'Verloren' gut ins Ohr gehen, hier hat man sich wohl ein wenig bei SALTATIO MORTIS reingehört. Natürlich wird aber nicht nur nach vorne gerock-popt, sondern in dem Metier gehören auch die tränentreibenden Balladen zum guten Ton. Und da haben PROJEKT JU mit 'Abschied' ebenfalls einen guten Song mit viel Gefühl parat. Dass am Ende nicht alles zündet und sich auch manche Länge in die Songs eingeschlichen hat, wie zum Beispiel in 'Folge Der Zahl', das ist schon vielen Künstlern passiert und macht das Gesamtwerk nicht wirklich schlechter. Woran man zukünftig noch etwas feilen könnte, wären die Lyrics. Nicht, dass sie unter dem obligatorischen Genredurchschnitt liegen würden, nein, das nicht. Aber so manchmal wird da doch etwas auf die Melodie gepresst, was einen an "Reim Dich! Oder ich fress Dich!" denken lässt. Am Ende betritt "Neuland" eben jenes aber doch nur selten, liefert dafür aber für Fans des eingangs genannten musikalischen Spektrums gute vierzig Minuten solide Kost ab.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Neuland
02. Folge Der Zahl
03. Schatten
04. Mephista
05. Verloren
06. Utopia
07. Untergang
08. Abschied
09. Eiszeit (PETER MAFFAY-Cover
10. Dicessum
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 40:27 Minuten
VÖ: 19.05.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten