The Kordz - Beauty & The East

Review von Elvis vom 14.05.2011 (4473 mal gelesen)
The Kordz - Beauty & The East Multi-Kulti - unter dieses unglückselige Schlagwort wird je nach politischem Lager so einiges gefasst. Für die einen eine sozialromantische Träumerei, für einen Thilo Sarrazin ein realpolitischer Alptraum. Doch jenseits von Diskussionen über Überfremdung, Kinderarmut und -losigkeit der Einheimischen oder Verschleierungsverbote gibt es neben den ganzen Umbrüchen im Nahen Osten auch tatsächlich eine Musikszene fernab dessen, was man so lapidar Ethnopop nennt. Sicher, die Rock- und Metalszene ist weitab von dem, was man im Westen so kennt, doch gibt es auch dort Bands, die sich abzuheben verstehen.

THE KORDZ aus dem Libanon haben sich aus eigener Kraft seit Ende der 90er eine bedeutsame Stellung in der dortigen Szene erarbeiten können und konnten durchaus auch deutlich in den Mainstreambereich hineinstoßen. Die sieben Jungs wollen nun mit dem doppeldeutig betitelten "Beauty & The East" auch im Westen zeigen, dass im Orient kräftig gerockt werden kann. Eine gute Stunde lang servieren die Herren uns daher ein gitarrenlastiges Album, das es in sich hat. Westlich anmutender Rock von härter ('Don't You Wait') bis zart-gefühlvoll ('The Garden') mischt sich mit orientalisch anmutenden Klängen, die insbesondere auch beim Titeltrack 'Beauty & The East' den Hauptpart des Songs ausmachen. Zum Rausschmiss gibt's mit 'Nic-O-Teen' einen süffigen Track mit Radiopotential. Thematisch wird die Politik nicht rausgehalten, ohne dabei jedoch aufdringlich und missionarisch unters Hörervolk geprügelt zu werden. Im Ergebnis klingt "Beauty & The East" vertraut und leicht fremdartig zugleich - die abwechslungsreiche Mixtur verschiedener Stile und Kulturen funktioniert jedoch nahtlos und - reibungslos. Die Produktion von Ulrich Wilde (z.B. DEFTONES, STATIC-X, WHITE ZOMBIE) gibt dem Album klangtechnisch eine gute Grundlage und - es sei durchaus erwähnt - dem sauberen Englisch von Sänger Moe Hamzeh nach würde man ihn nicht gleich als Libanesen vermuten.

THE KORDZ knallen dem Abendland hier ein schönes Stück groovigen Rock vor den Latz, bei dem die arabischen Elemente das Salz in der Suppe sind. Gelebte Integration mag das vielleicht nicht sein, jedoch vielmehr der Beleg dafür, dass Multi-Kulti auf manchen Eben doch erstaunlich gut funktionieren kann. Wer Gitarren mag, auf Abwechslung steht und ein bisschen über den Tellerrand schauen kann, wird mit "Beauty & The East" ein spannendes Album entdecken. Auf diesem Niveau darf gerne mehr folgen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Coma Nation (0:44)
02. Deeper In (4:11)
03. Nothing Or Everything (3:48)
04. Insomnia Kid (4:32)
05. Get Behind (3:08)
06. Beauty & The East (5:10)
07. Last Call (4:04)
08. Save Us (4:38)
09. Don’t You Wait (3:56)
10. Heroes ‘N’ Killers (3:57)
11. The Garden (5:27)
12. Purgatory (3:35)
13. The End (3:56)
14. Again (3:41)
15. The One (4:27)
16. Nic-o-Teen (4:30)
Band Website: www.myspace.com/thekordz
Medium: CD
Spieldauer: 63:35 Minuten
VÖ: 15.04.2011

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