Above Aurora - Myriad Woes

Review von Froosti vom 08.04.2024 (1100 mal gelesen)
Above Aurora - Myriad Woes Denkt man an Black Metal aus Polen, kommen einem unweigerlich MGLA in den Sinn. Der typische Sound, den leider zu viele Bands zu kopieren versuchen, sucht man bei ABOVE AURORA allerdings vergeblich. "Myriad Woes" ist bereits das dritte Album des Duos und lädt uns zu einer Reise in die Bereiche Doom Metal, Black Metal und eine kleine Portion Ambient ein. Ob "Myriad Woes" damit eine gelungene Abwechslung oder ein zäher, schwer zu verdauender Brocken ist, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

ABOVE AURORA lassen sich Zeit und eröffnen "Myriad Woes" sehr atmosphärisch mit dem längsten Titel 'Inner Whispers'. Spoken-Words-Einspieler, ein dunkles Dröhnen und ein entferntes Quietschen von Metall bauen die dunkle, bedrohliche Atmosphäre intensiv auf und erinnern an vielen Stellen an Ambient-/Drone-Musik. Diese Anteile finde ich auf der vollen Länge immer wieder und sie sprechen mich als neuen Ambient-Liebhaber gut an. Schleppend übernehmen Gitarre und Schlagzeug den Song und drücken zwar langsam, aber kraftvoll nach vorn, bevor der Black Metal die Überhand gewinnt und im Midtempo auch mal geballert werden darf. Der Titel ist durchsetzt mit Spoken-Words-Teilen und wirkt wie ein überlanges Intro.

Die Band hält die dichte Atmosphäre über die gesamte Länge aufrecht - das ist für mich das Spannendste an "Myriad Woes". Sänger "V." setzt sein Organ passend ins Bild und bietet tiefe Growls mit einer dezent räudigen Black Metal-Schlagseite. Von den Instrumenten erhält man genau das, was man von einer Black Metal-Band mit Doom-Anteilen erwartet: ein donnerndes Schlagzeug und eine sägende Gitarre im Midtempo. Die einzelnen Titel bieten untereinander wenig Abwechslung. Sie laufen zwar gut ins Ohr und tun nicht weh, aber bleiben auch nach mehreren Durchläufen nicht hängen. Diese fehlende Abwechslung ist eine der Schwachstellen des Albums.

Kaum sind die ersten Töne von 'Inner Whispers' erschallt, endet das Album bereits nach guten 33 Minuten mit 'No More Shall The Boulder Descend'. Eine ziemlich knappe Spielzeit für ein Album aus der Schnittmenge zwischen Doom Metal und Black Metal. Für mich fühlt sich das Werk auch nicht rund an, als fehle am Ende noch ein Song. Es wirkt für mich abgehackt oder unvollständig. Nach dem überlangen Intro hätte ein überlanges, atmosphärisches Outro mit vielen Ambient-Anteilen das Album vervollständigt beziehungsweise abgerundet.

ABOVE AURORA haben mit "Myriad Woes" ein starkes Album abgeliefert, welches mit einer dichten Atmosphäre, gut genutzten Ambient-Anteilen und kraftvollen Vocals auftrumpft. Allerdings sorgen die fehlende Abwechslung und das Gefühl der Unvollständigkeit für Punktabzug. Dies bietet der Band allerdings auch noch Luft nach oben und das Potential für zehn Punkte könnten sie mit einigen Anpassungen beim kommenden Album durchaus erreichen. Wer seinen Black Metal im Midtempo und mit einer großen Portion Atmosphäre mag, sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inner Whispers
02. Spark
03. Efforts To Fail
04. Horns Of Dread
05. No More Shall The Boulder Descend
Band Website: aboveaurora.bandcamp.com
Medium: CD, LP, digital
Spieldauer: 33:30 Minuten
VÖ: 15.03.2024

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