High Spirits - Safe On The Other Side

Review von Stormrider vom 20.11.2023 (1420 mal gelesen)
High Spirits - Safe On The Other Side Chris Black ist ja auch als "Der Professor" in der Szene bekannt. Das passt bisweilen ganz gut, wenn er komplexe Musik veröffentlicht. Mit HIGH SPIRITS hingegen frönt der aus Chicago stammende Tausendsassa ja schon eine ganze Weile eher dem Classic Rock, der mit einem Auge immer in Richtung Skandinavien schielt und mit dem anderen in Richtung Metal. Und so kann man auch "Safe On The Other Side" ganz gut verorten. Auch wenn das düstere Labyrinth auf dem Cover eher etwas melancholischere Musik erwarten lässt. Der Opener 'In The Moonlight' rockt sich dann in bester schwedischer Schweinerockmanier direkt ins Hirn und bleibt auch eine Weile dort. Ohrwurmverdächtig höre ich mich zu jeder Gelegenheit "… in the moonlight..." mitschmettern und der 80er Jahre-Touch eines "Whoooooo" in der Mitte des Songs unterstreicht die Eingängigkeit entsprechend. Starker Auftakt, der Lust auf mehr macht. 'Til The End Of Time' wird dann von einem RUNNING WILD-Gedächtnisintro eröffnet und kann das Niveau ebenfalls halten, während 'Lonely Nights' eher in Richtung Alternative rockt und mich an SKUNK ANANSIE zu deren großer Zeit denken lässt. Mit 'One Day Closer' und 'Anything You Need' kommen dann nochmal die Arschtreterrocker zum Vorschein. Würde man hier das Fazit ziehen, würden unter dem Album wohl 8,5 Blutstropfen stehen. Acht für Songs, Melodien, Catchiness und ein weiterer halber zusätzlicher für die tolle Gitarrenarbeit, die mit ihren Riffs immer wieder Akzente zu setzen und der manchmal etwas dünnen Stimme einen massiven Gegenpol zu setzen vermag.

Danach flacht das Niveau auf "Safe On The Other Side" leider ein wenig ab. Welcher Safe auf der anderen Seite auch immer steht, man wird ihn nicht durch die Magie von '(There Will Be) Magic Tonight' öffnen. Denn leider versprüht der Track genau das viel zu wenig: Magie. Er ist mit über fünfeinhalb Minuten auch viel zu lang, für das, was darin passiert. Auch 'Please Don't Leave Me Behind' ist zäh und die "Ohohoho Memories!" in 'Memories' kommen als Chorus gleichfalls etwas uninspiriert daher. Und diese Chorusinspiration zieht sich leider auch in 'Good Night'. Es ist einfach etwas wenig, immer nur den Songtitel zu wiederholen. Da hilft es auch nicht, das 'Loving You' mit einer schönen KISS-Note in den Gitarrenlicks und dem Text daherkommt. Damit bleibt eine wirklich starke erste Albumhälfte, die mit tollen Melodien und Ohrwürmern gespickt ist, während in der zweiten Albumhälfte eher der gediegene Durchschnitt regiert. Freunde von GHOST sollten aber unbedingt in das Album reinhören, denn irgendwie erinnert mich das Material bisweilen daran. Bei den doch über alle Maßen gehypten Schweden empfinde ich es ähnlich. Alles gut und solide, aber nicht komplett überragend. Und jetzt habe ich trotzdem schon wieder 'In The Moonlight' im Kopf. Wenn doch nur jeder Track diese Klasse hätte!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. In The Moonlight
02. Til The End Of Time
03. Lonely Nights
04. One Day Closer
05. Anything You Need
06. (There Will Be) Magic Tonight
07. Loving You
08. Please Don't Leave Me Behind
09. Memories
10. Good Night
Band Website: www.highspiritsmetal.bandcamp.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 40:52 Minuten
VÖ: 24.11.2023

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