Speed Limit - Cut A Long Story Short

Review von Stormrider vom 30.06.2023 (1194 mal gelesen)
Speed Limit - Cut A Long Story Short Schon seit 1984 mischen SPEED LIMIT in der Szene mit, und das hört man. Zumindest in Teilen des aktuellen sechsten Drehers, "Cut A Long Story Short". So startet der Opener, 'Shine Brighter Than The Sun', mit knackigem Riffing und einem Guitar Hero Solo. Kann was! Leider schaffen es die Vocals nicht, die im Text zitierte "perfect inspiration" zu liefern. Damit ist an dieser Stelle auch schon das größte Pfund, das die Salzburger im Köcher haben, sowie die absolut hörbare Schwachstelle herausgearbeitet. Denn insbesondere die Gitarren setzen haufenweise Akzente. Immer wieder schimmern hier hörbar IRON MAIDEN durch, wie in 'Destiny's Calling' oder 'Retired Hero'. Dazu gibt es schön ausgearbeitete Soli. Chris Angerer und Joe Eder liefern hier wirklich einen tollen Job ab. Auf der anderen Seite stehen dann leider die Vocals, Lyrics und das nicht selten etwas gestückelt wirkende Songwriting, beziehungsweise die Arrangements. Hier sei beispielsweise 'Sweet Morphine' genannt, bei dem so viele Teile wild aneinandergereiht werden, dass es sich kaum noch wie ein Song anhört. Das mag im Progressive Metal Gang und Gäbe sein, aber SPEED LIMIT sind eher im hardrockigen Metal mit einem Schuss NWoBH, AOR ('The Lady Is On Fire' könnte auch der Soundtrack jeder 80er TV-Serie sein und hat sogar die berüchtigte Kuhglocke am Start) und Britpop zuhause. Britpop? Ja, denn 'The Wind Blew In A Memory' ist eine Halbballade, die nicht Fisch und Fleisch ist und so weder Gänsehaut noch sonstwas erzeugt. OASIS lassen mit 'Don't Look Back In Anger' nicht nur aufgrund der Textzeile grüßen. Ein wenig mehr ausgearbeitete Gradlinigkeit würde dem Material da mehr Stringenz verleihen und den Hörer auch nicht so schnell verlieren lassen. Wobei das sogar eher den doch sehr wackeligen Vocals zuzurechnen ist. Die sind wirklich ein Schwachpunkt, nicht nur, dass ihnen echter Ausdruck fehlt, sie sind einfach sehr dünn. Wenn dann noch ein Ohoho-Chor hinzukommt, der klingt, als hätte man ein paar Kumpels im Proberaum aufgenommen, wie in 'Ways & Means', dann rollen die Zehennägel von alleine hoch. Da auch die Lyrics trotz ihrer stets positiven Grundausrichtung und lebensbejahenden Inhalte immer ein wenig hemdsärmelig daherkommen, gibt es leider massive Abzüge in der Blutstropfenzahl. Ein gutes Riff macht am Ende einfach noch keinen guten Song, sondern die abgestimmte Summe aller Komponenten. Wenn SPEED LIMIT sich auf der Position noch die Professionalität in die Reihen holen, die sie ansonsten mit ihrer kompletten Präsentation liefern, sich im Songwriting noch mehr auf ihre Stärken fokussieren und es schaffen, überschüssigen Ballast hinter sich zu lassen und nicht jede Idee in die Songs zu stopfen, dann gibts bestimmt auch zwei Blutstropfen mehr.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Shine Brighter Than The Sun
02. New Horizon
03. Eye On You
04. The Lady Is On Fire
05. Notorious
06. Destiny's Calling
07. The Wind Blew In A Memory
08. Hit The Wall
09. Sweet Morphine (Live at Seeham)
10. Retired Hero (Live at Seeham)
11. Ways & Means (Version 2019)
12. Head Over Heels (Re-Recording)
Band Website: www.speedlimitweb.com/
Medium: CD
Spieldauer: 62:25 Minuten
VÖ: 16.06.2023

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