Usurper - Lords Of The Permafrost

Review von Humppathetic vom 02.04.2019 (3547 mal gelesen)
Usurper - Lords Of The Permafrost USURPER aus den USA können auf eine lange Geschichte zurückblicken. Gegründet 1993, brachte man zwischen 1995 und 2005 fünf Alben heraus, trennte sich 2007 und ist seit 2015 wieder aktiv. Man ist von größeren Umbesetzungen verschont geblieben, und so bringt man im Jahr 2019 mit zwei Gründungsmitgliedern die erste Scheibe seit eben 2005 heraus - 14 Jahre lagen also dazwischen. Für manche Bands kann das den Genickbruch bedeuten, andere machen einfach da weiter, wo sie aufgehört haben. Zum Guten oder Schlechten: USURPER machen eben genau da weiter, wo sie aufgehört haben. Fans der Band dürfen also genau das erwarten, was sie von der Band kennen. Menschen, die die Band dann doch etwas kritischer sehen, sehen sich wiederum in ihren Erwartungen bestätigt. Und leider gehöre ich zur letzteren Gruppe. Und wenn ich mir die Reaktionen auf "Lords Of The Permafrost" so anschaue, beschleicht euch unter Umständen das Gefühl, ich versuche mich hier einfach nur als Advocatus Diaboli, neudeutsch Party-Crasher. Dabei geht es mir keinesfalls darum, eine dem allgemeinen Tenor diametral gegenüberstehende Meinung nur der Meinung wegen zu äußern. Mir gefiel das Album schlichtweg nicht.

Das fängt beim Sound an. Natürlich - wer USURPER wünscht, der kriegt USURPER. Damit hätte ich kein Problem, wenn das Album nicht "Lords Of The Permafrost" hieße und die Band nicht aus einer der kältesten Städte der USA käme. Ich habe einen klirrenden, kalten, winterlichen Klang erwartet, vielleicht entfernt vergleichbar mit der überragenden "At The Heart of Winter" der Norweger IMMORTAL. Bekam ich aber leider nicht. Das Werk ist halbwegs modern, sprich druckvoll, massiv und "ballernd" produziert. Der Bass ist klar zu hören, das Schlagzeug ist prominent verortet. Das ist auch wirklich toll; so richtig was auszusetzen gibt es daran nicht. Aber irgendwie fühlt es sich auch steril an. Emotional hat dieses Werk bei mir wenig ausgelöst. Aber macht ja nichts. Wenn das Songwriting überzeugt, kann ich über meine eigenen falschen Hoffnungen hinwegsehen. Eigentlich ist der Konjunktiv hier aber die richtige Wahl: Ich könnte darüber hinwegsehen, denn das Songwriting ist so repetitiv, dass ich Mühe hatte, den gerade mal knapp 35 Minuten aufmerksam zu folgen. Viele der Songs - und es sind ja nur acht - leiden an derselben Krankheit. Nicht nur klingen die Riffs eines Songs wie die Riffs vom vorigen Song, man hat sich zudem, USURPER-typisch, auf ein und dasselbe Tempo geeinigt: Mid-Tempo. Fast. Die. Ganze. Zeit. Ermüdend ist da noch ein Euphemismus. Wenige, wirklich wenige Tempowechsel, ein, zwei eingestreute Soli, selten variierter Gesang vermögen es nicht, die Eintönigkeit zu durchbrechen. Wenn in 'Cemetery Wolf' mal kurz und leise ein Chor ertönt, im Titelsong das Tempo mal angezogen wird oder sich zaghaft an Black Metal herangetraut wird, ist das einfach nicht genug. Für Fans von Stampfern ist das Werk sicherlich ein Schmaus, für mich leider einfach zu schwach, um mich mehr als nur ein paar, wenige Male begeistern zu können. Schade.

Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Skull Splitter
02. Beyond The Walls Of Ice
03. Lords Of The Permafrost
04. Cemetery Wolf
05. Warlock Moon
06. Gargoyle
07. Black Tide Rising
08. Mutants Of The Iron Age
Band Website: www.usurper.us
Medium: CD / LP / Digit
Spieldauer: 36:26 Minuten
VÖ: 21.03.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten