Kaipa - Urskog | |
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Review von Metal Guru vom 04.05.2022 (3816 mal gelesen) | |
![]() "Urskog" ist nach "Kaipa" (1975), "Inget Nytt Under Solen" (1976), "Solo" (1978), "Händer" (1980), "Nattdjurstid" (1982), "Stockholm Symphonie" (1983), "Notes From The Past" (2002), "Keyholder" (2003), "Mindrevolutions" (2005), "Angling Feelings" (2007), "In The Wake Of Evolution" (2010), "Vittjar" (2012), "Sattyg" (2014) und "Children Of The Sounds" (2017) KAIPAs insgesamt 15. Studio-Platte - Respekt, Mr. Lundin! Warum sich KAIPAs Live-Output in seeehr überschaubaren Grenzen hält, ist ein anderes Thema und gehört dementsprechend NICHT hierher. Auf allen KAIPA-Veröffentlichungen spielt auf jeden Fall Lundin (ist ja auch SEINE Band), auf gerade mal sechs Stolt. Apropos: Sechs Songs in 67 Minuten und 38 Sekunden werden auf "Urskog" geboten, der längste ('The Frozen Dead Of The Night') 18:52, der kürzeste ('In The Wastelands Of My Mind') 6:13, der instrumentalste ('Wilderness Excursion') 8:57. Gänsehauterregender Gesang (= mal männlich/mal weiblich, meist beides zusammen), göttliche Gitarren (manchmal Rhythmus, meistens solo), kalkulierte Keyboards (= massive Mellotröne, orgiastische Orgeln, solistische Synthies) und rhythmische Raffinessen sondergleichen (= Vierviertel eher Ausnahme denn Regel) wechseln alle paar Takte, während tiefgründige Themen vorgestellt, im Laufe der Scheibe/Songs variiert und immer wieder neu verwurstet werden - so, that's what I call Prog! Jaaa, im Prinzip nichts anderes als 'ne Neuauflage dessen, was uns KAIPA seit Stolts zweitem Ausstieg (2005) in immer länger werdenden Abständen kredenzen, dennoch ein um's andere Mal und immer wieder wuuunderschööön. Ich LIIIEEEBE dieses Zeuch! Kennste alle, kennste keine - kann Frau über KAIPA sagen, muss beziehungsweise sollte Mann über "Urskog" aber nicht! Sicher, Lundin befindet sich nach einem halben Jahrhundert des konzentrierten Komponierens und träumerischen Textens in seinem eigenen harmonischen/melodischen, rhythmischen/textlichen Universum (= eine von mehreren Unvereinbarkeiten mit Stolt). Da wiederholen sich schon mal Akkordfolgen, Melodiemuster oder/und Rhythmuspatterns. Wenn aber ein Universum so gigantisch groß wie das Lundinsche ist, fallen Wiederholungen entweder gar nicht auf ODER - gefallen sogar! So auch bei "Urskog", dem 2022er Werk der gar nicht mehr sooo jungen Schweden. Neu: 1. Langzeit-Schlagwerker Morgan Ågren hat nach 20 Jahren (und immerhin acht Alben) Lundins Traumschiff verlassen, um auf Empfehlung Nilssons einem gewissen Darby Todd Platz zu machen. DER schlagwerkt vielleicht nicht so abgedreht wie Morgan, aber nicht minder passend/überzeugend/virtuos. 2. Beim letzten Stück ('The Bitter Setting Sun') hören wir - meines Wissens zum ersten Mal in der KAIPA-Historie - ein jazzy Saxofon (seeehr schön, bitte meeehr!). 3. Der Sound von "Urskog" tönt dieses Mal - aus welchen produktionstechnischen Gründen auch immer - NOCH detaillierter, NOCH klarer, NOCH organischer, NOCH voluminöser, NOCH wärmer! Ok, ihr ahnt es schon: KAIPA sind für mich - nach wie vor und mit oder ohne Roine Stolt - Synonym "perfekter" Musik (was auch immer wer auch immer darunter verstehen will)! Gesamtwertung: 10.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Frozen Dead Of The Night (18:52) 02. In A World Of Pines (10:04) 03. Urskog (07:57) 04. Wilderness Excursion (08:57) 05. In The Wastelands Of My Mind (06:13) 06. The Bitter Setting Sun (15:20) | Band Website: www.kaipa.info Medium: CD Spieldauer: 67:38 Minuten VÖ: 29.04.2022 |
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