Interview mit Pär von Sabaton

Ein Interview von Eddieson vom 17.09.2016 (14005 mal gelesen)
Einmal mehr feiern SABATON mit "The Last Stand" Erfolg über Erfolg. Gitarrist Pär stand mir kurz Rede und Antwort und so quatschten wir über die Band, die Lyrics und die Zukunft des Metals.

Hallo, Pär! Wie geht es dir?

Pär: Danke, mir geht es sehr gut. Ich habe nach unserer letzten Show in Europa etwas Urlaub auf Zypern gemacht. Es ist immer inspirierend an verschiedenen Orten zu arbeiten.

"The Last Stand" ist nun schon einige Zeit raus und die ersten Chartplatzierungen werden öffentlich. Wie denkst du darüber?

Pär: Ich bin sehr glücklich über die Resonanz zu "The Last Stand". Chartplatzierung zeigen eine Seite und Reviews die andere. Aber was wirklich zählt, ist, was die Fans über das Album denken. Das wird immer so sein.

Wie weit sind die Songs eigentlich vorbereitet, wenn ihr ins Studio geht?

Pär: Die meisten Songs sind eigentlich schon fertig und vom Schlagzeug bis zum Keyboard vorproduziert. Wir haben da aber immer noch etwas Platz für ein paar kleine Improvisationen.

Also kann Peter Tägtgren, euer Produzent und heimliches sechstes Mitglied, da noch ein wenig mit einbringen?

Pär: Peter war beim Songwriting für einen Song auf "Heroes" involviert. In der Regel kommen wir aber mit den kompletten Songs ins Studio. Peter schreibt eine Menge gute Songs für seine eigenen Bands und er hat einen großen Einfluss auf SABATON, vor allem beim Sound. Außerdem holt er aus jedem Bandmitglied das Bestmögliche raus.

Auf der Bühne habt ihr immer eine Menge Spaß, obwohl ihr von Krieg, Schlachten und solchen Kram singt. Wirkt das nicht manchmal etwas komisch auf euch?

Pär: Ja, es könnte etwas komisch sein, aber es ist ehrlich. Wir lieben es live zu spielen und das kommt an erster Stelle. Wir wollen den Fans ja nichts vorspielen. Es wäre nicht richtig traurige Gesichter auf einer Show zu ziehen, weil wir über Krieg und so singen.

Es gibt ja Fans, die lesen eure Lyrics und greifen dann zum Geschichtsbuch um sich mehr über diese und jene Schlacht zu informieren. Ist das etwas, was ihr erreichen wollt?

Pär: Ich weiß ganz sicher, dass viele Leute das tun. Das war eigentlich nicht unsere Intension, aber ich bin natürlich glücklich darüber, wenn die Leute das tun. Es gibt ja Bands, die singen über Selbstmord, da ist es doch tausendmal besser, sich von historischen Schlachten inspirieren zu lassen als von Selbstmord. imgleft

Glaubst du, dass da immer noch eine Menge Leute sind, die eure Lyrics falsch verstehen.

Pär: Ein paar sicherlich, wenn sie zum Beispiel nur ein Teil unseres Songs, bzw. der Lyrics mitkriegen. Ich verstehe das auch, weil es Textzeilen bei uns gibt, die im Einzelnen zu Missverständnissen führen können. Stell dir mal vor, wenn jemand, bei 'Rise Of The Evil' nur mitbekommt, wie wir singen "the reich will rise". Natürlich wird das dann falsch verstanden. Wenn man dann aber die kompletten SABATON-Lyrics liest, wird man seine Meinung ändern.

Auf eurem letzten SABATON-Open-Air habt ihr das Release des aktuellen Albums gefeiert und euren neuen Gitarristen Tomy vorgestellt. Auf der anderen Seite habt ihr dort auch Abschied von eurem alten Gitarristen Thobbe genommen. Das muss ein sehr emotionaler Tag gewesen sein.

Pär: Oh ja, das war es! Wir haben dort auch keine After-Show-Party gemacht. Wir haben uns eingeschlossen und Abschied von Thobbe genommen. Klar werden wir auch in Zukunft noch viel zusammen machen, wir leben ja auch in derselben Stadt. Wir werden auch seine Band weiter verfolgen, aber traurig ist es natürlich trotzdem.

Irgendwann wird die Zeit kommen, da werden die großen Alten, wie PRIEST, MAIDEN, METALLICA und so Geschichte sein. Einige halten euch für einen würdigen Nachfolger. Wie denkst du darüber?

Pär: Wir tun einfach unser Bestes und wenn einige Leute so über uns denken, macht mich das natürlich glücklich. Es muss halt neue Bands geben, die den Metal weiter vorantreiben. Einige Leute denken aber auch, dass Metal nur von den alten Bands weitergetragen werden kann, aber ganz ehrlich? Ich denke, wenn eine Band aufhört zu touren, dann wird es auch schwer neue Fans heranzuziehen. Traurigerweise sehe ich heute kaum junge Leute, die z. B. DIO für sich entdecken und seine Alben kaufen. Wir müssen neue Bands heranziehen, auch wenn es einige sogenannte Metalheads gibt, die sagen, dass neue Bands eh nichts Gutes mehr bringen. Die sollten sich dann mal daran erinnern, dass z. B. MANOWAR auch mal eine neue Band war.

SABATON haben ihr eigenes Festival, ihr hattet eure eigene Kreuzfahrt, ihr hattet euer eigenes Festival hier in Deutschland und ihr habt eure eigenen Sonnenbrillen. Also, was kommt als Nächstes?

Pär: Wir feiern nächstes Jahr unser 10-jähriges Jubiläum mit unserem Festival. Wir haben aber noch eine Menge mehr. Wir haben unseren eigenen Radiosender und im Winter kommt unser Bier auf den Markt. "The Last Beer".

Haben dich deine Eltern eigentlich immer unterstützt in dem was du tust?

Pär: Ja, sie haben mich immer unterstützt, auch wenn es natürlich mal Zeiten gab, wo sie es lieber gesehen hätten, dass ich einen normalen Job gelernt hätte.

Pär, vielen Dank für deine Zeit. Die letzten Worte gehören dir.

Pär: Ich danke dir! Es ist momentan eine aufregende Zeit für uns und wir freuen uns bald loszuziehen, um die neuen Songs von "The Last Stand" live zu spielen, um zu sehen ob sie live so gut funktionieren, wie auf dem Album.

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