Arctis - Arctis | |
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Review von Schwarzfraggle vom 30.11.2024 (3060 mal gelesen) | |
ARCTIS ist eine finnische Female-Fronted Modern Metal-Band, die sich für ihr Debütalbum "Arctis" mal eben einen Vertrag bei Napalm Records geschnappt hat. Das Album erschien am 01.11.2024. Die Band besteht aus fünf Mitgliedern: Alva Sandström (Vocals), Michael Mikander (Guitar), Björn Johansson (Guitar), Mats Ödahl (Bass) und Mika Paananen (Drums). Auf "Arctis“ geht es darum, die mythische Natur des Nordens und ihre doch recht extremen Jahreszeiten einzufangen. Zudem kommen reichlich Pop-und Technikeinflüsse dazu. Produziert wurde das Ganze von Jimmy Westerlund (STURM UND DRANG), gemischt wurde von Stefan Glaumann (RAMMSTEIN), und gemastert vom Grammy-Nominierten Svante Forsbäck (RAMMSTEIN), also recht viel berühmtes Beiwerk. Nun aber zum Album "Arctis": Direkt der Opener 'I'll Give You Hell' zeigt, in welche Richtung es hier musikalisch geht. Moderner Metal nach Maß mit poppigen Einflüssen und keyboardunterlegten Passagen. Der Song läuft halt so mit, mir fehlt hier eindeutig ein Höhepunkt, es plätschert einfach nur so dahin. Ich finde die Stimme von Alva Sandström viel zu hoch, und es wird ab einem gewissen Punkt auf dem Album auch einfach nervig. Passagen, die musikalisch besser kommen würden, wenn die Stimmlage tiefer und einfühlsamer wäre und mehr Emotionen an den Tag legen würden, dann hätten die Songs mich eher "gecatcht". Der zweite Song 'Bimbo' ist ein LAMBRETTA-Cover, was ich viel ansprechender finde. Hier kommen die Metal-Parts deutlicher zum Ausdruck, es gibt einige gute Riffs und bis auf Avas sehr hohe Stimme ist das definitiv ein Favoritensong für mich. Geht ins Ohr und der Refrain bleibt durch den groovigen Part auch gut im Gedächtnis. Live könnte ich mir da auch den einen oder anderen Mosh-Pit vorstellen. Die folgenden Titel 'Remedy' und 'Tell Me Why' sind dann eher wieder flacher und sprechen mich nicht wirklich an. Bitte nicht falsch verstehen, die sind musikalisch gut gemacht, aber für mich nicht das, was ich hören würde, um abzugehen. 'Frozen Swan' ist eher eine ruhige Nummer, welche der Stimme von Ava guttut. Hier kann sie ihr Potenzial entfalten und ihre Stimme kann endlich mal Gefühl vermitteln. Es gibt sehr schöne Gitarrenpassagen, und man nimmt ihr den Song zu 100% ab. Einfach mal Augen zu und treiben lassen. Die nächsten sechs Songs sind dann wieder gut gemacht, aber klingen auch irgendwie alle recht ähnlich. Fazit: "Arctis" ist ein sehr professionell produziertes Debütalbum, allerdings fehlt der Band das gewisse Etwas, um aus den vielen Produktionen des modernen Metals herauszustechen. Die Songs sind gut abgemischt, aber leider alles viel zu ähnlich. Man wartet darauf, dass endlich mal was passiert, aber bis auf 'Bimbo' fehlt es an Musik, die dich mitnimmt und dir ein "das muss ich nochmal hören" gibt. Zusätzlich wurden tolle visuelle Musikvideos dazu produziert, da hat die Band an nichts gespart und sich gut beraten lassen. Einige sagen, sie klingen wie eine Light-Version von AMARANTHE, allerdings finde ich die, durch abwechslungsreiche Vocal-Parts und deutlich mehr Power, viel besser. ARCTIS fehlt das Alleinstellungsmerkmal. Ich bin sehr gespannt, wo es für die Band fantechnisch hingeht. Ob ein sehr professionelles Debüt das Zünglein an der Waage ist, um im Metal-Kosmos lange Bestand zu haben, ohne wirklich aufzufallen? Mir jedenfalls fehlt da so einiges, Ecken und Kanten zum Beispiel. Es ist mir alles viel zu durchgestylt und musikalisch perfekt, ohne richtig gute einprägende Knaller. Die Platte kann man gut zum "nebenher hören" laufen lassen, mehr aber auch nicht. 11 Songs, mit einer Gesamtspiellänge von 43:21 Minuten finde ich für ein Debütalbum sehr gut. Die kurzen Songs sind dem modernen Metal angepasst und zeitgemäß. Gesamtwertung: 5.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. I'll Give You Hell (03:39) 02. Bimbo (03:34) 03. Remedy (03:55) 04. Tell Me Why (03:41) 05. Frozen Swan (04:38) 06. WWM (04:21) 07. Fire (03:42) 08. Child Of The Night (04:03) 09. When The Lights Go Out (03:38) 10. No Slave (04:23) 11. Theatre Of Tragedy (03:44) | Band Website: www.arctis.bandzoogle.com/ Medium: CD, LP Spieldauer: 43:21 Minuten VÖ: 01.11.2024 |
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