Beast - Ancient Powers Rising

Review von derkleinekolibri vom 13.11.2024 (4582 mal gelesen)
Beast - Ancient Powers Rising Mit den Biestern ist das so eine Sache in der Musik. Erst recht, wenn man sich vergegenwärtigt, dass alleine bei Discogs 63 Bands und Einzelinterpreten mit dem Namen BEAST verzeichnet sind. Die Osnabrücker Band BEAST erhöht diese Anzahl auf 64. Anders als der ortsansässige Fußballclub VfL Osnabrück, der am derzeitigen Ende der Tabelle der dritten Bundesliga rumkrebst, haben sich die vier Jungs Philipp Rethmann (Gesang und Gitarre), Thomas Petermann (Gitarre), Kai Mindrup (Bass) und Julian Kröger (Schlagzeug) aus den Tiefen der Hölle erhoben, um traditionellen Heavy Metal in all seiner wahren Schönheit zu liefern: kraftvolle Riffs, galoppierende Rhythmen, eindringliche Melodien und episches Storytelling. Just big words? We will see ...

Die vier sympathischen Biester, vermutlich alle im Alter meiner Kinder, haben BEAST 2019 gegründet. Bereits am 31. Dezember 2020 veröffentlichten sie ein Demo mit fünf Songs, die sich, neben drei anderen Stücken, auch auf dem Debütalbum "Ancient Powers Rising", das am 15. November 2024 an den Start geht, wiederfinden. Diese acht Titel erstrecken sich über viel zu schnell vergehende 44 Minuten und 20 Sekunden.

Bereits mit dem Opener 'Behead The Dragon' wird klar, dass kraftvolle Riffs kein leeres Versprechen sind. IRON MAIDENs Twin-Guitar-Harmonien sind sicherlich wesentlicher Bestandteil des Entwicklungsprozesses der Gitarristen gewesen. Es ist kein Frevel, diese auch heutzutage noch anzuwenden, zumal sie ohnehin etwas entfremdet an unsere Ohren dringen. Das mit den galoppierenden Rhythmen lässt sich allerdings nicht durchgängig feststellen, da empfinde ich 'Kingdom Of Steel' als kleine "Schwachstelle". Der knapp sechs Minuten lange Song hat dennoch durchaus seine Reize; wie zum Beispiel die eindringlichen Melodien und die atmosphärische Stimmung, die sich ab der Mitte des Songs aufbaut. Wie Hannibal sich einst über die Alpen quälte, so schleppt sich 'Swords Are Burning' dahin. "Bergab" rumpelt es dort ein wenig mehr, schließlich war der Weg nach unten für Hannibal nie beschwerlicher als der nach oben. Diesem Gesetz der Gravitation folgend, lassen es BEAST in der zweiten Hälfte entsprechend krachen. Schlussendlich überzeugen die Osnabrücker mit ihrem epischen Storytelling des über zehnminütigen Rausschmeißers 'Mystery Of The Lonesome Rider'. Hier laufen alle vier Musiker zur Höchstform auf. Eine Rohheit, die der METALLICAs ähnelt, trifft hier auf die Eingängigkeit von GHOST-Songs, was sich keineswegs widerspricht, sondern sich harmonisch ergänzt. Die 677 Sekunden des Stückes rauschen wie ein Schnellzug an einem vorüber und hinterlassen einen tiefen Eindruck.

Alles in allem ist der norddeutschen Formation ein tolles Debüt gelungen, das aber auch noch ausbaufähig ist. In Sögel (am 7. Dezember 2024) und Münster (am 28. Dezember 2024) kann man sich überzeugen, ob BEAST live einen ebenfalls guten Eindruck hinterlassen können.

Dem CD-Start von "Ancient Powers Rising" am 15. November 2024 folgt exakt vier Wochen später noch die Veröffentlichung eines auf 300 Stück limitierten lila-transparent-farbenen Vinyls mit Download-Code. Um dem Charme des Covers besser erliegen zu können, ist natürlich die Anschaffung als LP vorzuziehen.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Behead The Dragon
02. In The Name Of The Horned One
03. Ancient Powers Rising
04. Kingdom Of Steel
05. Ride The Tempest
06. Shadows From The Arcane Tower
07. Swords Are Burning
08. Mystery Of The Lonesome Rider
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 44:20 Minuten
VÖ: 15.11.2024

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