Irist - Gloria | |
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Review von Baterista vom 15.10.2022 (8808 mal gelesen) | |
Bereits mit ihrem 2020er Debüt "Order Of The Mind" hatten IRIST auf bemerkenswerte Art auf sich aufmerksam gemacht und selbiges Album zählte zu meinen Lieblingsalben des Jahres. So war ich gleich Feuer und Flamme, als ich die vorliegende EP "Gloria" im Rezensionspool entdeckte. Obwohl es nur vier Songs sind, so haben sie es doch in sich und ich empfinde sie als sehr komplex. Der Opener und Titelsong 'Gloria' ging erstmal nicht so an mich ran. Er ist ziemlich vertrackt und wirkte auf mich hektisch und anstrengend. Wobei das sicherlich daran gelegen hat, dass ich beim ersten Hören noch coronabedingt ausgeknockt war und mein Hirn keinen Bock auf Komplexität hatte. Denn mittlerweile mag ich den Song und finde ich ihn großartig. Mit 'Heal' nun ist der Band ein echter Meilenstein gelungen. Heilung ist ja durchaus ein längerer und oftmals auch schmerzhafter Prozess mit Ups and Downs, Hoffnung, Melancholie, Stagnation, Trauer, Wut und Befreiung von Altem. Selten habe ich eine so treffende Vertonung dessen gehört. So passen Songtitel und die Musik hier meines Erachtens perfekt zusammen. Was die Stimmung angeht, hat melancholischer Black Metal in die Melodien Einzug gehalten, zumindest teilweise. Und der Anfang von 'Heal' hat mich an die Atmosphäre bei 'Woven Into Sorrow' von SWALLOW THE SUN erinnert. Für mich das Highlight des Albums. Das atmosphärische Synthie-Whatever-Stück 'III' ist nur kurz und als eine Art Raumteiler zu verstehen. Vielleicht auch einfach nur ein Lückenfüller. Aber sehr cool, muss man dazu sagen. 'Surging Ablaze' nimmt den Faden auf, den 'Heal' angefangen hat zu spinnen, und fügt eine gewisse doomige Schwere hinzu. Mit 'Watchful Eye' kommt das Ganze zu einem aggressiven, treibenden Abschluss. Wobei sich auch dieser Song, so wie alle anderen, im Midtempo-Bereich bewegt. Auffallend ist, dass nun düstere Synhesizer-Klänge die Musik der Band ergänzen und auch bereichern. Sie kommen mehr als Unterstützung der Gesamtstimmung zum Einsatz oder um den Spannungsaufbau der Songs zu unterstreichen. Fazit: "Gloria" macht Appetit auf sehr viel mehr und lässt deutlich erkennen, dass die Band sich musikalisch enorm weiterentwickelt hat. IRIST sind in keiner Schublade wirklich zu Hause. Es ist modern, aber nichts was auf Core endet. Die Musik hat eine Tiefe, die oft nur Doom oder Black Metal erreichen, und hat mich sehr berührt und abgeholt. Wobei es zwei bis drei Rotationen gedauert hat, bis sich das volle Erlebnis bei mir entfaltet hat. Und nun könnte ich es andauernd hören. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Gloria 02. Heal 03. III 04. Surging Ablaze 05. Watchful Eye | Band Website: www.facebook.com/Iristband/ Medium: CD Spieldauer: 22 Minuten VÖ: 16.09.2022 |
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