Misotheist - Vessels By Which The Devil Is Made Flesh

Review von Dead_Guy vom 27.03.2024 (922 mal gelesen)
Misotheist - Vessels By Which The Devil Is Made Flesh Der Macher hinter MISOTHEIST dürfte wahrscheinlich der fleißigste in der Tronheimer Schwarzmetall-Szene sein: neben drei Alben mit seinem Hauptprojekt gibt es noch zwei seines zweiten Projektes ENEVELDE, eine Seltenheit, wo andere Bands/Projekte es dort gerne nur auf ein Debüt bringen. Auch musikalisch sind MISOTHEIST ein Stückchen anders als andere Vetreter, durch das Psychotisch-aggressive schielt die Musik eher nach Island und lässt an SVARTIDAUDI, SINMARA oder MISTHYRMING denken. Konzeptionell hat sich nichts geändert, es gibt wieder exakt drei Songs, von denen zwei Überlänge haben. Dabei sticht der Opener 'Stigma' in mehrerer Hinsicht heraus: da wäre das immer wiederkehrende, traditionelle Riff, was hier etwas überraschend kommt und da wäre die Dynamik des Stückes, geschickte Tempowechsel wie ruhige Passagen machen den Song zum vielleicht variabelsten. Und schon hier merkt man, dass die Musik schon zugänglicher und weniger auf reine Aggression bedacht ist wie der direkte Vorgänger "The Glory Of Your Redeemer" (2021), der bösartige Gesang dagegen ist so verächtlich ausgekotzt wie eh und je. Der Titeltrack knüpft dagegen an die vorherigen Werke an und ballert gnadenlos mit französisch-isländischen Dissonanzen durch die Botanik, der beschwörerische Klargesang, der kurz eingebaut wird, ist aber neu und ein ziemlich cooles Element, was dem bewährten Rezept eine neue wie spannende Note verleiht. 'Whitewashed Tombs' ist dann mit seinen 19 Minuten der längste Song des Projekts und verbindet das Komponierte des ersten Songs mit der Brachialität des zweiten und wechselt gekonnt zwischen rasanten Passagen, atmosphärischen Unterbrechungen und Momenten, wo das Riffing im Kontext schon beinahe als eingängig bezeichnet werden kann. So ist das Album am Ende das abwechslungsreichste der drei und hat nicht dieses Erschlagende des Vorgängers, die Qualität wird dabei beibehalten. Ob es das beste Werk ist, möchte ich jetzt noch nicht beurteilen, im Bezug aufs Genre ist in diesem Jahr aber nicht viel Besseres rausgekommen und wird am Ende weit oben mitspielen. Der Terminus Nidrosian bleibt auch im Jahre 2024 ein Qualitätssiegel.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Stigma
02. Vessels By Which The Devil Is Made Flesh
03. Whitewashed Tombs
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 38:22 Minuten
VÖ: 01.03.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten