Odium - As The World Turns Back

Review von Opa Steve vom 08.08.2017 (7819 mal gelesen)
Odium - As The World Turns Back ODIUM hatte ich eigentlich nie auf dem Radar und sie im JUZ-Liveclub in Andernach mal im Vorprogramm von DESTRUCTION gesehen, ohne dass sie einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen hätten. Umso überraschter war ich, als ich im Zuge des aktuellen Albums "As The World Turns Black" erfuhr, dass die Hessen bereits ein Vierteljahrhundert unterwegs sind. Ein feines Jubiläum, Glückwunsch an dieser Stelle!

Bei der Beschäftigung mit der Promo ist mir aber auch aufgegangen, warum ich sie vor fünf Jahren zwar gesehen hatte, aber über den Stil kaum noch was sagen konnte. Dem Material fehlt es einfach an Charakter und Kanten, wo man sich mal festkrallen kann. Ganz smooth rutscht der melodische Thrash durch die Gehörgänge, ohne wirkliche Höhepunkte als Marke zu setzen. Natürlich horcht man auf, wenn mal bisschen Drama und Epik gesteigert werden wie am Ende von 'No Goodbye' oder beim geilen Uptempo-Teil des Openers 'The End Of Everything'. Aber der große Schwachpunkt von ODIUM ist die eigentlich doch immens wichtige Struktur der Strophen. Während in den Instrumentalparts immer mal wieder paar harmlose, aber nette Melodien arrangiert werden, riffen die Strophen meist ziemlich statisch um einen Ton herum, der bisschen verziert wird, aber bleiben weit entfernt von etwas, was den Namen "Songwriting" verdient hätte. Da in der Summe der instrumentale Melodieanteil ganz nett, aber weder besonders einfallsreich noch eigenständig ist, und die Strophen arg simpel gestrickt werden, reicht es gerade mal für eine durchschnittliche Bewertung dieses Albums. Man spürt zwar, dass die Band diesen Stoff auch nach 25 Jahren gerne und routiniert spielt, aber qualitativ versinkt er leider in der grauen Masse der ganzen Thrash-Bands in der vierten Reihe. Und das erklärt auch die eingangs an mich selbst gestellte Frage, warum ich mich an deren Musik überhaupt nicht erinnern konnte: Weil man diesen Stil auf unzähligen Mini-Gigs und von namenlosen Festival-Openern massenhaft in dieser Qualität um die Ohren gepustet bekommt. Mein Tipp für die nächsten 25 Jahre: unbedingt die Strophen mit mehr Komplexität und Feuer ausstatten und nicht so schnell zufrieden sein! Dafür kann ich aber die Produktion hervorheben, die in meinen Ohren richtig gelungen ist und weder zu steril noch zu mager klingt. Vor allem der Gitarrensound hat es mir angetan, aber der ganze Rest ist auch sehr stimmig.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The End Of Everything
02. Point Of No Return
03. No Goodbye
04. Blind
05. Revolution
06. Frozen World
07. Time Is A Killer
08. As The World Turns Black
09. Inside The Incubus
Band Website: www.odium-metal.de/
Medium: CD
Spieldauer: 45:03 Minuten
VÖ: 14.07.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten