Amoral - Fallen Leaves & Dead Sparrows

Review von RJ vom 08.04.2014 (5144 mal gelesen)
Amoral - Fallen Leaves & Dead Sparrows Diesmal musste ich etwas kramen, und zwar nicht nur in meinem Oberstübchen. Die Band AMORAL kam mir vom Namen her gleich bekannt vor und wie zur Bestätigung erwischte ich das 2003er Debüt-Album "Wound Creations", das man 2004 über Spikefarm erneut veröffentlichte, da das alte Label finanziell platt war. Mit diesem Debüt, das sich irgendwo zwischen Death und Thrash Metal bewegte, konnten mich die Finnen tatsächlich begeistern. Album Nummer 2 rauschte an mir vorbei, doch zum vermeintlich alles entscheidenden dritten Album "Raptile Ride" war ich wieder zur Stelle. Entgegen meiner Vermutung, dass AMORAL spätestens mit diesem Album durchstarten werden, war ich doch etwas ernüchtert, da mir allenfalls zwei Songs des Albums zusagten. So verwundert es auch nicht, dass ich die nächsten beiden Alben gar nicht auf dem Schirm hatte und erst jetzt, sieben Jahre später, einen - im wahrsten Sinne des Wortes neuen - Anlauf unternahm.

Der neue Anlauf bezieht sich auf die musikalische Ausrichtung der Finnen, die dem Death und Thrash Metal zwischenzeitlich gänzlich abgeschworen haben und auch der Gesang hat sich vom Growlgesang hin zum Cleangesang gedreht. Melodische Gitarren, ausschweifende Instrumentalpassagen, Wohlfühl-Melodien, progressiver Touch und eine wohlklingende Gesangsstimme von Ari Koivunen, der nach seinem Sieg bei der finnischen Idol-Variante und nach Veröffentlichung seiner beiden Alben zur Band gestoßen war. Und dann mischen sich doch noch ein paar Growls dazwischen, wie eine feine Note perfekt gesetzt, jedoch ohne in Richtung der alten Zeiten zu schielen. Die Finnen sind, wie auch die Longtracks schon vermuten lassen, eine waschechte Prog-Band, so dass die Zeitrechnung mit dem Bandeintritt von Ari Koivunen quasi neu begonnen hat. Geht man nach dieser Logik, dann ist "Fallen Leaves & Dead Sparrows" sieben Jahre nach "Raptile Ride" das nächste dritte Album, wobei ich diesmal keine Ernüchterung verspüre, sondern glaube, dass AMORAL ihren Weg gefunden haben.

Nicht-Proggies sollten sich jedoch nicht gleich abschrecken lassen, denn in Sachen Melodic Metal wird auch einiges geboten, so dass ich "Fallen Leaves & Dead Sparrows" sowohl als auch empfehlen kann. Nur die Fans der ersten Stunde sollten wissen, dass hier kein Death und Thrash Metal mehr drin ist.


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. On The Other Side Pt. I
02. No Familiar Faces
03. Prolong A Stay
04. Blueprints
05. If Not Here, Where?
06. The Storm Arrives
07. See This Through
08. On The Other Side Pt. II
Band Website: www.amoralweb.com
Medium: CD
Spieldauer: 55:07 Minuten
VÖ: 28.03.2014

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