Eloa Vadaath - Dead End Proclama | |
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Review von Contra vom 10.04.2013 (5506 mal gelesen) | |
ELOA VADAATH ist ein ziemlich schräger Name für eine Band. Das macht in diesem Fall aber nichts, denn ELOA VADAATH machen auch ziemlich schräge Musik. Hinter dem vielsagenden Wortkonstrukt stecken vier Italiener aus Rovigo, die sich 2006 gedacht haben müssen: "Nö, die Musik, die es so gibt, ist doof. Wir machen mal was anderes." Und so taten sie. 2010 kam der Erstling "A Bare Reminiscence Of Infected Wonderlands", 2013 folgt "Dead End Proclama". An Bandname und Albumtiteln merkt man schon, dass ELOA VADAATH es nicht so mit bewährten Strukturen haben. Die Bezeichnung Progressive Metal kommt ihrer Musik in etwa so nahe, wie die Bezeichnung Ohrfeige einem auf Schallgeschwindigkeit beschleunigten Gullydeckel an der Schläfe. Um es kurz zusammenzufassen: ELOA VADAATH hören sich absolut schräg an. Tempo- und Rhythmuswechsel in Verbindung mit undurchschaubaren Songstrukturen sind da noch ein Pol der Ruhe und Normalität. Den letzten Schubser in den Abgrund der Verrücktheit geben nämlich die Geigenkünste von Riccardo Paltanin, der sich mit seinem Bruder Marco auch die Gesangspflichten teilt. Was er seinem Instrument an Tönen entlocken kann, ist gelinde gesagt unfassbar. Über dem Grundgerüst aus vertrackten Gitarrenläufen liegt die Violine als klares Leadinstrument, das zwar nicht immer im Vordergrund steht, aber immer den schrägen Ton angibt. Das ist interessant und streckenweise wirklich faszinierend, da es einiges an Konzentration erfordert, dem wirren Wechselspiel zu folgen. Genau das disqualifiziert ELOA VADAATH allerdings auch, sie nebenbei laufen zu lassen. Diese Musik ist ein Vollzeitjob. Dabei fallen einem aber auch bei jedem Durchlauf neue Kleinigkeiten auf. Klingt die Geige beim ersten Test noch unglaublich schief, ja weinerlich, so kristallisiert sich nach einer Weile heraus, dass das Zusammenspiel wirklich durchdacht und komplex ist. Ein bisschen schief und weinerlich klingt die Geige dann trotzdem noch. Solange die Geige den Bogen hält, machen ELOA VADAATH "nur" ziemlich abgedrehten Progressive Metal mit maximal annehmbarem Gesang. Geht das Gefiedel los, betreten die Italiener eine Welt, in der Polyrhythmik noch das Allernormalste ist und die so dermaßen gewollt unstrukturiert ist, dass Quadrate eine Winkelsumme von mindestens 600 Grad aufweisen und ich mir die simplen und bodenständigen Songs von DREAM THEATER herbeiwünsche. Interessanterweise sind es gerade die rifflastigen, ansatzweise normal strukturierten Momente, in denen ELOA VADAATH ziemlich langweilig klingen. Spannend ist der Wirrwarr, den der Hörer zu entwirren eingeladen wird. Allerdings nur der Hörer, der ein bisschen Zeit und Motivation mitbringt. Für zwischendurch ist "Dead End Proclama" nicht mal im Ansatz geeignet. Anspielen: 'The Waking Prophecy' Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Moloch 02. The Waking Prophecy 03. The Sun Of Rason Breeds Monsters 04. Vever 05. A Dead-End Proclama, Mr. Goldstein 06. Relics 07. From The Flood 08. Ad Rubrum Per Nigrum 09. Un Portrait Pour Madame Marbre 10. We Did It! | Band Website: www.facebook.com/EloaVadaath Medium: CD Spieldauer: 53:54 Minuten VÖ: 08.03.2013 |
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