Hannibal - Cyberia

Review von Dweezil vom 16.04.2012 (4225 mal gelesen)
Hannibal - Cyberia HANNIBAL machen sich auf "Cyberia" an die nahezu unmögliche Aufgabe, sich in einem von unterdurchschnittlichen Platik-Metal Combos überfluteten Genre Gehör zu verschaffen: dem keyboardlastigen Melodic/Power Metal. Nachdem die Scheibe bei mir nun zahlreiche Umdrehungen hinter sich hat, muss ich ihnen attestieren, sich überraschend gut zu schlagen. Die Keyboards werden angenehm variabel (wenn auch nicht immer dezent) eingesetzt, mal klingt man wie die griechischen Landsleute von FIREWIND (zumindest der sich hinter dem Pseudonym "Hannibal" verbergende Sänger ist Grieche), in ihren sanfteren Momenten (z.B. auf "Allegiance"), unter anderem in 'Sacred Alphabet' erinnert man dagegen an QUEENSR¾CHE zu "Rage for Order"-Zeiten. Es ist also eine angenehme Distanz zu kitschigen Heldentenören wie FREEDOM CALL und Symphonic-Metal à la EPICA oder KAMELOT und Konsorten auszumachen.

Die Produktion ist bodenständiger und organischer als auf vielen Outputs in diesem Genre, was das ganze Album deutlich glaubwürdiger und symphatischer macht. Sänger Hannibal ist ja auch ein alter Hase im "richtigen" Heavy Metal, er war schließlich auch bei der griechischen Undergroundlegende SPITFIRE am Mikro tätig. Besonders seine Gesangsleistung ist auf "Cyberia" herausragend. Die Riffs und Keyboardarrangements sind meistens nicht wirklich packend, eher gehobener Durchschnitt als Königsklasse, die Gesangslinien auf der anderen Seite sind variabel und konstant auf hohem Niveau. Zudem sind es die Vocals, die Assoziationen mit den wirklich großen Namen des Heavy Metals wecken, und zwar Referenzen, die keine durchschnittliche Euro-Power-Metal Band zustande bringt. So erinnert er, wie schon erwähnt, an QUEENSR¾CHE's Geoff Tate, in 'Angelryche' weist allerdings die Gesangsmelodie streckenweise eher Parallelen zu BLIND GUARDIAN auf, während der Grieche im weiteren Verlauf des Albums stellenweise stark nach MAIDEN's Goldkehlchen Bruce Dickinson oder auch mal nach Michael Kiske klingt. Unterm Strich gehen HANNIBAL natürlich deutlich keyboardlastiger zu Werke als die genannten Bands(vielleicht mit Ausnahme von BLIND GUARDIAN). Hierbei sind die Sounds und Samples oft eher Sci-Fi als Märchenland, weshalb besonders STAR ONE oder AYREON-Fans mal ein Ohr riskieren sollten - auch wenn HANNIBAL nur in Ansätzen proggige Arrangements aufweisen.

Wie obig erwähnt, ist es leider hauptsächlich der Gesang, der an diesem Album postitv auffällt. Der Großteil der Kompositionen ist leider wenig zwingend und eher mittelmäßig ausgefallen, weshalb ich trotz guter Ansätze und einiger Refrains mit Ohrwurmpotential ('Sacred Alphabet', 'My God', 'Angelryche') nur 6 Punkte vergeben kann.


Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01.Burn Me Alive
02. Angelryche
03. On Your Knees
04. My God
05. Somebody Wake Me
06. Insane
07. Let The Rain
08. Sacred Alphabet
09. Rise
10. Into The Water
11. Where Do We Go
12. Psychodrome
13. The Fall
Band Website: www.hannibalnation.co.uk
Medium: CD
Spieldauer: 52 Minuten
VÖ: 20.04.2012

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