Silverlane - Above The Others

Review von Jukebox vom 27.12.2010 (7949 mal gelesen)
Silverlane - Above The Others Gerade mal anderthalb Jahre nach dem Debütalbum "My Inner Demon" melden sich SILVERLANE bereits erneut mit einem neuen Output zu Wort, und dieses hat es ganz schön in sich. Doch dazu gleich mehr.

Begonnen hat die Geschichte von SILVERLANE schon vor 15 Jahren, als Drummer Simon Michael zusammen mit Schulfreund Daniel Saffer und seinen Geschwistern Chris und Dodo die Band aus der Taufe hob. Seither hat sich einiges getan, das Wichtigste dürfte dabei wohl sein, dass der Drummer inzwischen hauptsächlich bei den Mittelalter-Rockern von SUBWAY TO SALLY seine Sticks schwingt.

Gerade vor diesem Hintergrund ist es um so erstaunlicher, was er zusammen mit seiner Band hier praktisch nebenbei für ein geiles Heavy Metal-Album hervorzaubern konnte. Die Songs strotzen von Anfang an nur so vor Power, Melodie und Energie, was sicher nicht zuletzt am hervorragenden Gesang von Ecki Singer (was für ein geiler Name für einen Sänger) liegt. Seine Stimme ist dermaßen vielseitig, dass ich tatsächlich erst mal nachgesehen habe, ob hier nicht eigentlich zwei Sänger zu Gange sind - aber es ist tatsächlich nur Ecki. Erinnert er unter anderem im Opener 'Above The Others' noch an UDO DIRKSCHNEIDER, entpuppt er sich in späteren Songs zusätzlich noch als erstklassiger Sänger irgendwo zwischen TIMO KOTIPELTO und ANDY B. FRANCK. Gerade die Vocals wissen wirklich von Anfang bis Ende der Scheibe zu begeistern.

Doch "Above The Others" bietet noch weitaus mehr. Hier einzelne Songs hervorzuheben, fällt tatsächlich verdammt schwer, denn jedes Stück fasziniert auf seine eigene Art und Weise. Mal kracht es brachial und druckvoll aus den Boxen ('1789'), mal dominieren die hervorragenden Keyboard-Arrangements ('Anything'), um im nächsten Moment wieder mit heftigen Stampfern ('Fallen Angels') oder Doublebass-Nummern ('In The End') zu überraschen. Bei keinem Stück geht dabei aber die Melodie verloren, und alles zusammen wirkt absolut lebendig und durchdacht.

Das Herzstück ist ohne Zweifel das vierteilige 'The White Lady', in welchem alles geboten wird, was das Herz begehrt: getragene, verträumte Melodien und gefühlvoller Gesang eröffnen den ersten Teil namens 'A Ghost Appears', welcher ebenfalls ein unter die Haut gehendes Gitarrensolo zu bieten hat. Allein dieses Stück könnte ich wirklich in Dauerschleife hören!
Die folgenden Teile bieten dann weiter einen geilen Querschnitt aus allem, was SILVERLANE ausmacht: bombastische Arrangements, krachende Rocker und eine ordentliche Portion Power Metal vom Feinsten. Auch inhaltlich ist dieser Opus interessant, geht es hier doch um die Sage einer weißen Frau, die als Gespenst ihr Unwesen in verschiedenen Schlössern europäischer Adelsfamilien getrieben haben soll.

Erstaunlich bleibt zum Schluss die Feststellung, dass nach Aussage von Drummer Simon jedes einzelne Bandmitglied mindestens einen eigenen Song zu diesem Album beigetragen hat, welches dennoch wie aus einem Guss wirkt. Das zeigt, wie gut die Band harmoniert und lässt für die Zukunft wirklich noch so einiges erwarten. Dieses Album wird nach meinem Geschmack aber schon mal schwer zu toppen sein, und zeigt auch so mancher alteingesessen Band und sogenannten Genregrößen was eine Harke ist und wo es lang geht! Ganz großes Kino!

Anspieltipps: 'Above The Others', '1789', 'Last Days on Earth' und 'A Ghost Appears' bzw. eigentlich das ganze Album! ;-)

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Above The Others 6:01
2. 1789 6:04
3. Last Day On Earth 4:12
4. Fallen Angels 4:11
5. The Game 5:41
6. The Dark Side On You 4:15
7. Ready To Rock 4:26
8. The White Lady Part 1 - A Ghost Appears 4:03
9. The White Lady Part 2 - Golden Needle 3:59
10. The White Lady Part 3 - Between The Trees 2:55
11. The White Lady Part 4 - Days Of Sorrow 5:16
12. Anything 4:15
13. In The End 6:16
Band Website: www.silverlane.org
Medium: CD
Spieldauer: 61:34 Minuten
VÖ: 26.11.2010

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