Traveler - Prequel To Madness

Review von John Torronto vom 07.04.2024 (1267 mal gelesen)
Traveler - Prequel To Madness TRAVELER sind eine der nicht gerade wenigen jungen, kanadischen Bands, welche die Fahne der NWOTHM-Bewegung hochhalten. So auch auf ihrem dritten Studioalbum "Prequel To Madness". Mittlerweile hat man das Label gewechselt und mit No Remorse Records einen kompetenten Partner gefunden, der viel Erfahrung im Genre und so einige Größen im Portfolio hat (SAVAGED, WIZZARD, RIOT CITY und die ganz alten Recken von QUIET RIOT). Da kann ja nichts mehr schiefgehen, möchte man meinen.

Und genauso ist es! TRAVELER ballern auf "Prequel To Madness" einen Hit nach dem anderen raus. Der kurze Opener 'Mayday' ist einfach nur ein kleines Shreddfeuerwerk, das darauf einstimmt, was danach kommt. 'Take The Wheel' tritt dann ordentlich aufs Gaspedal und liefert uns schöne gedoppelte, um eine Quint verschobene Gitarrenläufe - welcome to Iron Maiden. Und wenn dann im Refrain JP Abboud (Ex-GATEKEEPER) ordentlich Kopfstimme auspackt und glockenklar gen Himmel schreit, erkennt man hier einfach Eddies Bastard Son - welcome to Iron Maiden again. Weiter geht es mit 'Dark Skull'. Das ist zwar eher eine Midtemponummer, dafür ist der Refrain aber super hymnisch und geht direkt ins Ohr. Insgesamt erinnert der Song mit seinen bratenden Gitarrenriffs ein wenig an eine melodiösere Variante von JUDAS PRIEST. Auch 'Rebels Of Earth' ist kein Fullspeed-Track, meiner Meinung nach auch der schlechteste Song auf der Platte. Mag nur ein Gefühl oder Geschmack sein, aber der Song ist mir zu vorhersehbar und zu glatt. Dennoch ist er nicht mies. Davor allerdings wird uns mit 'The Law' noch ein Twin-Lead-Guitar-Shreddgewitter um die Ohren geballert, dass es nur so scheppert. Dabei überschlägt sich JB Abbouds Intonation in Halford'sche Höhen - grandios! 'Heavy Hearts' bildet dann mit 'The Law' die Highspeed-Klammer und den bereits erwähnten schwachen Track und hat nicht nur eine schöne Meldodieführung, sondern auch noch ein ganz nettes Basssolo, welches als Bridge fungiert. Der Refrain erinnert dann an die grandiosen 3 INCHES OF BLOOD (siehe meine früheren Rezensionen): Damit erteile ich TRAVELER den Ritterschlag. 'Vagrants Of Time' ist dann in der Reihenfolge schlecht hinter 'No Fate' positioniert, da sich die Mainriffs und der gesamte Aufbau beider Songs zu ähnlich sind. Das tut beiden nicht gut. Hört man sie einzeln aus dem Kontext gerissen, sind sie ganz geil, vor allem das Solo in 'Vagrants Of Time', aber zusammen werden beide irgendwie zu einer unisonen Masse. Den Abschluss liefert dann der Titelsong 'Prequel To Madness', der quasi durch ein Tapping-Intro die Klammer mit 'Mayday' bildet und mit absolutem Vollgas einen perfekten Abschluss für dieses Album darstellt. Nach dem Doublebass-Tapping-Gebolze heißt es kurz durchatmen und 'Prequel To Madness' einfach direkt noch mal hören.

Ich für meinen Teil, als großer Fan der NWOTHM-Szene, bin gespannt, was da kommt. Wenn das nur das Prequel zum Wahnsinn ist, bin ich auf den Wahnsinn und seine Fortsetzung gespannt. TRAVELER sind mit diesem Album eine absolute Empfehlung. Bis auf die kleinen, oben genannten Schwächen in der Songreihenfolge und das wirklich gruselig hässlichen Cover (hat da jemand drauf gekotzt?) gibt es nichts zu mäkeln. Also, kleine Abzüge in der B-Note.


- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01. Mayday
02. Take the Wheel
03. Dark Skull
04. The Law
05. Rebels of Earth
06. Heavy Hearts
07. No Fate
08. Vagrants of Time
09. Prequel to Madness
Band Website: https://travelermetal.bandcamp.com
Medium: CD, digital
Spieldauer: 38:28 Minuten
VÖ: 23.02.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten