Hulder - Verses In Oath

Review von Dead_Guy vom 19.02.2024 (1529 mal gelesen)
Hulder - Verses In Oath 'The Eternal Fanfare' aus dem Jahre 2022 deutete ein Steigerung des Einfrauprojekts aus den Staaten an und das zweite Full-Length folgt dieser Entwicklung weiter. Noch immer bedient man sich an den 90ern und klassischem Black Metal, ohne dabei bloß abzukupfern, und daraus was Zeitloses zu gestalten. Im Gegensatz zum Debüt ist man dabei deutlich voluminöser unterwegs, gelegentlich hat man gar die Wuchtigkeit des Death Metals (man höre den Einstieg zu 'Vessel Of Suffering''). Ansonsten hat sich musikalisch nicht viel getan; es sind die Kleinigkeiten, an denen gefeilt wurde. Alles ist gereifter und dynamischer geworden, vor allem der Sound ist deutlich professioneller ausgefallen, dabei bleibt er weit genug von allem entfernt, was man als Hochglanz definieren könnte. Und dieser druckvolle Sound passt hervorragend zur Ausrichtung, denn das Riffing wirkt im Vergleich zu früher grimmiger und man lässt es neuerdings gerne mal schleppender angehen, was den Songs gut zu Gesicht steht. Auch die Keyboards wirken auf dem neuesten Werk erwachsener und ergeben mit ihrer Atmosphäre von verlassenen wie zerfallen Burgruinen bei Nacht eine tolle Symbiose zum eher bösen restlichen Treiben. Die folkigen Einflüsse sind weniger geworden, wodurch die ganze Stimmung finsterer und abweisender als zuletzt wirkt. Da ist das kurze Zwischenstück ''The Offering'' die Ausnahme und ein Lichtblick in der sonstigen Schwärze. Das Highlight des Album ist aber recht am Anfang mit 'Hearken The End' zu finden, was mit seinen langsamen, fast doomigen Anfang inklusive Klargesang richtig episch rüberkommt. Für meinen ganz persönlichen Geschmack hätte das Keyboard gerne weniger präsent sein dürfen, aber stören tut es nicht und es passt zur beschworenen Stimmung. Und so ist es ein Album, welches das gute Debüt in eigentlich allen Belangen schlägt, nur das Naive von dort fehlt ein bisschen, was aber durch das zwingendere Songwritting wieder wett gemacht. Alles in allem ist es ein gelungenes Zweitwerk und HULDER schaffen es wieder, der Hochphase des norwegischen Schwarzmetalls Tribut zu zollen, ohne dabei zu identitätslosen Kopien zu verkommen. Wer sich auch nur ein wenig für klassischen Black Metal mit symphonischen Elementen begeistern kann, sollte reingehört haben. Das Album wird in Genrebestenlisten am Ende des Jahres bei dem ein oder anderen zu finden sein und auch ich bin gespannt, wohin sich die Qualität zukünftiger Releases entwickeln wird.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. An Elegy
02. Boughs Ablaze
03. Hearken The End
04. Verses In Oath
05. Lamentation
06. An Offering
07. Cast Into The Well Of Remembrance
08. Vessel Of Suffering
09. Enchanted Steel
10. Veil Of Penitence
Band Website: www.facebook.com/HulderUS
Medium: CD
Spieldauer: 40:26 Minuten
VÖ: 09.02.2024

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