Dissimulator - Lower Form Resistance

Review von Dead_Guy vom 15.02.2024 (1765 mal gelesen)
Dissimulator - Lower Form Resistance 20 Buck Spin sind ja immer ein Garant für hochwertigen Death Metal. Die aus Quebec stammenden DISSIMULATOR mit ihrem Debüt machen da keine Ausnahme, spielen die Herren sonst bei unter anderem CHTHE'ILIST. Mit neuester Band geht man aber deutlich oldschooliger zu Werke und knüpft an Zeiten an, wo der Übergang von Thrash- zu Death Metal fließend war. Und das alles in einer sehr energischen wie frickeligen Weise mit Sci-Fi-Thematik - da fühlt man sich als Fan von Bands wie ATHEIST, frühen CYNIC und PESTILENCE, VOIVOD, CORONER oder NOCTURNUS abzüglich des Keyboards sofort zu Hause. Zum Glück wird es trotz aller irren Riffwechsel aber nie zu technisch oder gar maschinell, die Aggression des Thrash Metals ist stets im Vordergrund und der Prügelfaktor immer angemessen hoch. Es gibt also sowohl für Riffliebhaber als auch Technikbegeisterte alles, was das Herz höher schlagen lässt. So können die Songs gleichermaßen dazu animieren, gepflegt die Rübe zu schütteln oder mit Kopfhörern genauer hinhören zu wollen. Und die Stärke des Albums ist, dass es einerseits durch seine Energie stets frisch und unverbraucht klingt und andererseits die technischen Kabinettstückchen stets in einem nachvollziehbaren Songwriting stattfinden und die Technik statt zum Selbstzweck zu verkommen immer einen tieferen Sinn hat.

Der einzig minimale Kritikpunkt, den ich habe, sind die heiseren Growls, weil sie doch recht unscheinbar und austauschbar wirken; der ab der zweiten Hälfte selten eingesetzte Klargesang passt dagegen ganz gut zur Science-Fiction-Atmosphäre. Apropos Atmosphäre: hinten raus lässt man ein ein Song mit einem ruhigen Intro zum Luftholen anfangen. Dagegen ist der überwiegend instrumentale Titeltrack eine furiose Achterbahnfahrt und auch die Nummer, die die stärkste VOIVOD-Note hat. Das alles in einem druckvollen wie natürlichen Klangbild dargeboten, sodass die Zeitreise perfekt ist. Für Freunde von direktem Stoff ist das trotz seines hohen Tempos und seiner thrashigen Ausrichtung zu verspielt; wer sich gleichermaßen die Kauleiste vermöbelt wie sein Hirn verknotet wissen will, der kommt hier dran nicht vorbei. Erster heißer Kandidat für das Debüt des Jahres.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Neural Hack
02. Warped
03. Outer Phase
04. Automoil & Robotobil
05. Cybermorphism Mainfram
06. Hyperline Underflow
07. Lower Form Resistance
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 41:35 Minuten
VÖ: 26.01.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten