Dust Bolt - Sound & Fury

Review von Damage Case vom 22.02.2024 (1441 mal gelesen)
Dust Bolt - Sound & Fury Machen wir es kurz: Das Coverartwork von "Sound & Fury" lässt schon erahnen, dass sich DUST BOLT mit ihrem fünften Album von der reinen Lehre des Thrashs entfernt haben könnten. Und ja, dem ist so. Aber nicht so dramatisch und absolut, wie es der Opener 'Leave Nothing Behind' ob seines Titels und der melodisch-modernen Ausrichtung befürchten ließe. Wo bisher SLAYER, EXODUS und KREATOR Pate standen, hört man neuerdings moderne Klänge, die weniger auf harten Riffs denn auf Melodien und Hooks basieren. Die Entwicklung weg von der reinen Thrash-Lehre hatte sich bereits auf dem Vorgänger "Trapped In Chaos" (2019) angedeutet und wird nun konsequent vollzogen. Wie ihre finnischen Kollegen LOST SOCIETY, die einen ganz ähnlichen Karriereweg beschritten haben, werden auf "Sound & Fury" verstärkt rockige und moderne Metal-Elemente eingebaut. Songs wie das groovig rockende 'Burning Pieces', der beinahe schon luftige Rocker 'Feel The Storm' oder die Ballade 'Little Stone' sind kein Thrash - aber gut. Während hingegen Songs wie 'I Witness', das punkige 'New Flame' oder der überlange Grower 'You Make Me Feel (Nothing)' durchaus noch ordentlich thrashen. Auffallend sind neben den gegrowlten Momenten die melodischen, mehrstimmigen Vocals, die den meisten Songs (zum Beispiel dem Titellied) eine zusätzliche Dimension eröffnen. Das Promo-Sheet beschwört eine neue Ära für DUST BOLT. Wenn man diesbezüglich an vergangene Stilwechsel denkt, kommen MEGADETH in den Sinn, wie sie 1997 mit "Cryptic Writings" ein Zwischenalbum aus modernen Rock-Elementen und Old-School-Thrash kreierten. Auf derselben Evolutionsstufe steht das bayerische Quartett aktuell - 'Disco Nnection' hätte mit Dave Mustaine am Mikro von eben jenem Album stammen können.

Fazit: "Sound & Fury" ist mehr Modern Metal als Thrash, aber auch mehr gut als schlecht. Und vor allem ein mutiger Befreiungsschlag. Man wird sehen, ob es von den Fans angenommen wird - oder die Zielgruppe ob der Ambivalenz (noch) überfordert. Dem Mut zum stilistischen Befreiungsschlag gehört auf alle Fälle Respekt gezollt!

Anspieltipps: 'I Am The One' ist catchy und ungewöhnlich. Der Titelsong ist unvorhersehbar und verschmilzt Härte mit Emotion. Das sich langsam steigernde Monster 'You Make Me Feel (Nothing)' verbindet Tradition und Moderne auf packende Weise.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Leave Nothing Behind
02. I Witness
03. I Am The One
04. New Flame
05. Burning Pieces
06. Sound & Fury
07. Love & Reality
08. Bluedeep
09. Disco Nnection
10. You Make Me Feel (Nothing)
11. Feel The Storm
12. Little Stone
Band Website:
Medium: CD, LP, MC
Spieldauer: 45:36 Minuten
VÖ: 23.02.2024

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