Phobocosm - Foreordained

Review von Froosti vom 28.12.2023 (1550 mal gelesen)
Phobocosm - Foreordained Die Mischung aus Doom und Death Metal scheint in den letzten Jahren ein großes Revival erlebt zu haben. Bands wie BELL WITCH, SWALLOW THE SUN oder EVOKEN konnten mich bereits in ihren Bann ziehen und halten. PHOBOCOSM stehen mit ihrem neuen Album "Foreordained" in den Startlöchern und schließen ihre 2014 begonnene Trilogie ab. Das stimmige Cover deutet bereits an, wo die Reise hingehen wird. Der Abgrund ist offen und zieht uns langsam hinab. Meine Erwartungen an das Album sind eine dichte, düstere Atmosphäre, gepaart mit schweren Death Metal-Riffs und Growls, die tiefer kaum gurgeln können.

Nach dem ersten Durchlauf sitze ich auf meiner Couch im Plattenzimmer und fühle mich wie ein nasser Lappen, der an die Wand geschmissen worden ist. Die Atmosphäre des Albums ist so unglaublich erdrückend, düster und depressiv, wie man es nur selten hört. Bereits der erste Song 'Premonition', welcher als eine Art Intro dient, baut eine schwarze Wand vor einem auf, die langsam aber stetig auf dich hinabsinkt. Dabei fährt die Band keine riesige Soundwand auf, sondern konzentriert sich auf die wesentlichen Instrumente. Gitarre, Bass und Schlagzeug reichen dafür vollkommen aus. Der rohe Sound des Albums unterstreicht ebenfalls die Atmosphäre und passt für mich hervorragend.

Die Vocals von Sänger und Bassist E.B. schleppen sich durch die Songs und kommen direkt aus dem Sumpf. Tiefste Growls, die dennoch teilweise gut verständlich sind, bilden die Doom-Schlagseite des Albums. Das ist auch der größte Unterschied zu den meisten anderen Doom-/Death-Bands. Instrumental ballert "Foreordained" ordentlich nach vorne und bietet als Grundlage starken Death Metal. Allein der Gesang reicht aus, um den Doom-Anteil hervorzuheben. An manchen Stellen wirkt das allerdings hektisch und als passten die zwei Teile nicht recht zueinander.

Mit 'For An Aeon' endet das Werk, wie es begonnen hat. Die schwarze Wand ist auf dich gefallen und die Band verlässt die Bühne. Abwechslung findet man auf dem Album weniger. Die Songs ähneln sich untereinander stark und die Geschwindigkeit ist ebenfalls nahezu gleichbleibend. Mit einer Spielzeit von 41:12 Minuten fällt das aber nur geringfügig auf. Allerdings sollte die Band auf ihren kommenden Werken etwas mehr Abwechslung bieten, um mich bei Laune zu halten.

Zusammenfassend legen PHOBOCOSM ein erdrückendes und schweres Werk vor, was sich definitiv nicht hinter den Genregrößen verstecken muss. Atmosphäre, Sound und Vocals gefallen mir und setzen das lyrische Konzept gut um. Ich bin neugierig, wie die Band diesen Sound auf der Bühne umsetzen kann. Arbeitet die Band an mehr Abwechslung und verbindet die Doom-Anteile etwas enger mit dem Death Metal, erwarten uns hier noch einige spannende Veröffentlichungen. Ich werde sie im Auge behalten.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Premonition
02. Primal Dread
03. Everlasting Void
04. Infomorph
05. Revival
06. For An Aeon
Band Website: www.facebook.com/Phobocosm
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 41:12 Minuten
VÖ: 08.12.2012

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