Welcome To Pleshiwar - Apostasy

Review von Metal Guru vom 18.11.2023 (1174 mal gelesen)
Welcome To Pleshiwar - Apostasy WELCOME TO PLESHIWAR gründeten sich (im coronalen Jahr) 2021 und bestehen (im post-coronalen Jahr) 2023 aus Marco Gebert (Drums), Karsten Goebel (Guitars, Keyboards), Sascha Kaiser (Vocals) und Dan Krieger (Bass). Diese vier Germanen deklariert der Beipackzettel als (Zitat) "... erprobte Szene-Veteranen", die zuvor bereits bei Bands wie IMMORTALIS, LACRIMA CHRISTI, REAWACAN und anderen gespielt haben. Sagen mir alle nix, aber was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr? Altgediente Profis also - das KANN nach vorne losgehen, MUSS aber nicht. Ja, und wie verhält sich's im Falle von WELCOME TO PLESHIWAR?

"Apostasy" nennt sich nach der EP "Unsolved" (2021) WELCOME TO PLESHIWARs Volle-Länge-Debüt. Sechs Stücke in 37 manchmal deathigen Minuten und 44 meist doomigen Sekunden bieten verhältnismäßig vielschichtig an, soll heißen: Die Gitarren braten vielsaitig, spielen aber - seeehr ungewöhnlich - kein einziges (ausgesprochenes) Solo! Die nicht zwangsweise "genretypischen" Keyboards dienen eher stimmungsvoller Ergänzung, weniger harmonischer Verfeinerung: Künstliche Chöre monofonisieren, plastische Flächen synthetisieren, stets im Sinne der angestrebten (= atmosphärischen, düsteren, schweren, unheilvollen) Grundstimmung. Kaisers Stimme zeigt sich besonders flexibel, reicht von bösartigem Bellen über fauchendes Flüstern bis hin zu grottigem Grunzen. Und die Songs an sich? DIE bestehen aus relativ vielen (unterschiedlichen) Teilen in relativ vielen (verschiedenen) Tempi. (Titel-)Track 1 ('Apostasy Pt. 1') und (Titel-)Track 6 ('Apostasy Pt. 2') suggerieren einen großartigeren Zusammenhang als da letztlich ist. Oder mit anderen Worten: Beide Tracks beginnen komplett anders als sie aufhören und bestehen aus NOCH mehr Einzelteilen als der Rest der Stücke. Hm. Da die Songs - MEINER Meinung nach - für Death generell zu langsam, für Doom generell zu schnell (geraten) sind, bin ich mir manchmal nicht sicher, was beziehungsweise wohin die Band eigentlich will. Aber MUSS sie (= die Band) überhaupt "wollen"?

Wie würde ich WELCOME TO PLESHIWARs Musikstil nennen? Hm, vielleicht "Atmospheric Death 'n' Doom"? Ja, Deutschland kann eben nicht nur borgsche Belanglosigkeit, eglische Einheitgsgrütze oder silbereiserne Volksvereimerung! DAS gefällt! Ich für meinen Teil hätte mir nicht nur etwas mehr Entschlossenheit (Death oder Doom - DAS ist hier die Frage), sondern auch mehr Länge gewünscht. Aber wer bin ich denn, mir was zu wünschen? Für das death-doomige Quartett scheint's gut bis sehr gut zu laufen, und so bleibt mir hier an dieser Stelle nicht viel mehr, als der Kapelle viel Erfolg, Glück und Happy Christmas zu wünschen ...

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Apostasy Pt. 1 (6:19)
02. Sisyphean Task (Let Mythe De Sisyphe) (6:07)
03. Sorrow (6:50)
04. Darkness Within Light (7:18)
05. Praying Mantis (6:20)
06. Apostasy Pt. 2 (4:50)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37:44 Minuten
VÖ: 09.11.2023

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