Hyperia - The Serpent's Circle

Review von derkleinekolibri vom 16.11.2023 (1076 mal gelesen)
Hyperia - The Serpent's Circle Kanada, so fern und doch so nah! Holla, die Waldfee, da jodelt doch eine Frau in der vordersten Reihe von HYPERIA! Doch bevor geschlechtertechnische Details in den Fokus rücken, sollten wir uns erst einmal mit diesem kanadischen Kraftpaket beschäftigen. In der kanadischen Stadt Calgary, die fast genauso viele Einwohner wie München hat, kam es vor fünf Jahren zur Gründung von HYPERIA. Zu jener Zeit waren es noch fünf Mitglieder, darunter die eingangs erwähnte Waldfee - äh - Sängerin Marlee Ryley. Es dauerte nur ein Jahr, dann ging "Fish Creek Frenzy" an den Start, eine EP mit drei Titeln. Der erste Longplayer ("Insanitorium") folgte 2020. Im vergangenen Jahr wurde "Silhouettes Of Horror" der Menschheit zugänglich gemacht. Und da aller guten Dinge drei sind, war die logische Konsequenz das nun am 17. November 2023 erscheinende dritte Album "The Serpent's Cycle". Eingespielt wurde es von Marlee Ryley (Vocals), Colin Ryley (Guitars), Jon Power (Bass) und Ryan Idris (Drums).

Mit HYPERIA hat sich eine weitere Band der Beschreibung der tiefgründigen Psyche des menschlichen Seins verschrieben. Marlees Shouting spiegelt genau dies wieder. So bekommt man tiefere Einblicke in die schwerwiegenden Folgen unserer Gesellschaftsstrukturen, denen sich ein Mensch kaum noch entziehen kann. All das verpackt das Quartett in eine unbändige, energiegeladene Thrash-Attacke nach der anderen. Colin Ryley, seines Zeichens ein echter Wirbelwind, brilliert an der Gitarre. Seine Soli sind nicht von schlechten Eltern. Knallharte Unterstützung finden die beiden Ryleys durch ihren Schlagzeuger, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint, und ihren Bassisten, dessen Nachname Power alleine schon für das Konzept des Albums steht. Zeitweise verfallen die fantastischen Vier (nicht zu verwechseln mit DIE FANTASTISCHEN VIER) in einen Geschwindigkeitsrausch, den man kaum ausbremsen kann. Melodic Thrash Metal as its best!

Bei HYPERIA scheint es langsam Tradition zu werden, eine Coverversion großer Rock- oder Popsongs als Rausschmeißer ans Ende des musikalischen Donnerwetters zu stellen. So coverten sie 2022 den großartigen ABBA-Song 'Gimme Gimme Gimme' und in diesem Jahr nahmen sie sich das noch viel bessere Stück 'Crazy On You' von HEART vor. Man kann geteilter Meinung sein, ob Coverversionen unbedingt sein müssen. Hier passen sie hervorragend als die letzten Songs der Alben, die den geneigten Hörer wieder langsam auf den Boden der Tatsachen holen, bevor er sich das letzte Quäntchen Hirn aus dem Schädel gebangt hat.

Auch wenn das Coverartwork recht schlicht daherzukommen scheint, so finden sich doch Details, die im ersten Moment des Betrachtens nicht auffallen. Schaut euch mal das stilisierte Auge Saurons im oberen Teil des Covers an. Und dann die vier Ringe, die scheinbar ineinander greifen, in Wirklichkeit aber aus einem einzigen Band geschmiedet sind. Schon versteht man den Albumtitel "The Serpent's Cycle". Erworben werden kann das schweißtreibende Werk als CD und als digitaler Download. Ob eine Vinylausgabe folgen wird, ist (noch) nicht bekannt.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Ego Trip
02. Automatic Thrash Machine
03. Prophet Of Deceit
04. Psychosomatic
05. The Serpent's Cycle
06. Trapped In Time
07. Spirit Bandit
08. Eye For An Eye
09. Binge & Surge
10. Deathbringer
11. Crazy On You (Heart Cover)
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 49:48 Minuten
VÖ: 17.11.2023

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