Angelus Apatrida - Aftermath

Review von Eddieson vom 19.10.2023 (4880 mal gelesen)
Angelus Apatrida - Aftermath Ach man, irgendwie fliegen ANGELUS APATRIDA immer noch viel zu tief unterm Radar. Dabei hat die Band wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient, vor allem weil sie mindestens mit "Cabaret De la Guillotine" (2018) und dem selbstbetitelten Album von 2021 wirklich starke Alben veröffentlicht haben, ohne die vorherigen schmälern zu wollen. Und jetzt kommt "Aftermath", ein Album, welches den beiden Vorgängern in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil, es stellt sich mindestens mit den beiden vorherigen Alben auf dieselbe Stufe. Auf "Aftermath" klingen die Spanier aber so dermaßen amerikanisch, dass auch die spanische Herkunft kein Grund mehr sein darf, diese Band nicht zu kennen.

Den Anfang macht 'Scarvenger', ein ordentliches Thrash-Brett, das ein wenig vom TESTAMENT-Vibe verbreitet. Das folgende 'Cold' ist eher simpel gehalten, doch eben das macht diesen Song so stark, dazu die Doublebass-Attacken, einen eingängigen Refrain und schon hat man einen aggressiven Ohrwurm. Vier Gastmusiker haben ANGELUS APATRIDA auf "Aftermath" eingeladen. Den Anfang macht Jamey Jasta von HATEBREED bei 'Snob'. Ein wirklich rasanter Song, der durch Jamey das Aggressionslevel mit einem Hardcore-Touch nach oben schraubt. Als Zweites ist Pablo Garcia von WARCRY bei 'Fire Eyes' dabei. Ebenfalls eine sehr dynamische und auch melodische Nummer. 'Rats' prescht einfach nur nach vorne, während 'To Whom It May Concern', mit weit über acht Minuten, die längste Nummer auf dem Album ist und zwischen balladesken Parts und aggressiven Ausbrüchen schwankt. Ein epischer Track, der von den amerikanischen Kollegen nicht hätte beser geschrieben werden können.

'Gernika' schlägt in die ähnliche Kerbe wie 'Rats' und will einfach nur nach vorne. Hier, wie auch bei 'I Am Hatred' schimmert so ein bisschen ANTHRAX durch. Den dritten Gastmusiker gibt es bei 'What Kills Us All'. Sho-Hai ist ein spanischer Rapper, der Teil des Hip-Hop-Quartetts VIOLADORES DEL VERSO ist und hier im Mittelteil das tut, was er am besten kann: auf Spanisch rappen. Klingt erstmal ungewöhnlich, passt aber gut und bringt noch mal mehr Abwechslung in ein ohnehin schon extrem vielschichtiges Album. Der vierte und letzte Gastsänger ist niemand Geringeres als QUEENSRŸCHE-Sänger Todd La Torre, der hier absolut stimmig seinen Gesang zu 'Vultures And Butterflies' beisteuert und damit das Album hervorragend zum Ende bringt.

Mit "Aftermath" katapultieren sich ANGELUS APATRIDA weit nach vorne. Das Album ist nicht nur extrem dynamisch, abwechslungsreich und vielschichtig, sondern kann sich auch mit ganz breiter Brust den Veröffentlichungen aus Deutschland und den USA entgegenstellen.

Wer mehr über die Band erfahren möchte, dem sei neben dem ganzen Album noch die kurze Doku "28 Months Later: A Post-Apocalyptic Metal Documentary" ans Herz gelegt, und außerdem starten sie Ende Oktober ihre Tour mit SACRED REICH, auch live sind sie sehr zu empfehlen.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Scavenger
02. Cold
03. Snob
04. Fire Eyes
05. Rats
06. To Whom It May Concern
07. Gernika
08. I Am Hatred
09. What Kills Us All
10. Vultures And Butterflies
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 49:51 Minuten
VÖ: 23.10.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten