Maggot Heart - Hunger

Maggot Heart - Hunger
Review von Dead_Guy vom 08.10.2023 (1425 mal gelesen)
Nach dem Ende von THE OATH ging es für Linnea Olssen mit MAGGOT HEART weiter, wo sie sich vor allem den düster-alternativen Musikgenres widmet. Und auch mit "Hunger" wird wieder Post-Punk, Garagen- und alter Goth Rock zu einem Soundtrack vermengt, der nachts in den Szenevierteln diverser Großstädte laufen könnte. Mit dem neuesten Album zeigt man sich deutlich gereifter, erwachsener im positiven Sinne, ist gleichermaßen sperriger wie eingängiger geworden und strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und Aufbruchstimmung. So könnten die ersten beiden Stücke kaum unterschiedlicher sein: Während 'Scandinavian Hunger' eine noisige Rock-Abfahrt ist, ist 'Nil By Mouth' voller betörender Eingängigkeit, Anwärter für den Hit des Jahres. Neu sind Elemente des Jazz wie Piano-, Trompeten- und Saxophon-Klänge, die dem Ganzen etwas Künstlerisches wie Edles geben. Jeder Song schafft dabei seine eigene Stimmung zwischen Exzess, Aufbruch, Größenwahn, verruchten Bars und eleganten Cocktailkleidern. Oder anders, es gleicht einer durchzechten Nacht in einer x-beliebigen Großstadt mit allem, was dazugehört. Und dabei schafft man es, das Ganze homogen wirken zu lassen; es gelingt der Spagat zwischen "stressigen" Momenten und Mitsingbarkeit. Die Krönung ist der wahrlich tolle Gesang, der es stimmlich schafft, die massig verschiedenen Stimmungen und Bilder zu vertonen. Ein fantastisches Werk, welches mich mit seinem Mut und eigenwilligen Charakter begeistert. Die Band hat gerade dadurch alles richtig gemacht, eben nicht den leichten Weg zu wählen, wovor ich nur meinen imaginären Hut ziehen kann. Da hat man sich auch ganz schnell an der ebenfalls tollen aktuellen GRAVE PLEASURES vorbeigemogelt. Gesamtwertung: 9.0 Punkte
Trackliste	Album-Info
01. Scandinavian Hunger 02. Nil By Mouth 03. LBD 04. Archer 05. This Shadow 06. Looking Back At You 07. Concrete Soup 08. Parasite	Band Website: Medium: CD Spieldauer: 38:49 Minuten VÖ: 29.09.2023