Bees Made Honey In The Vein Tree - Aion

Review von Schankwirt Arnie vom 29.09.2023 (1475 mal gelesen)
Bees Made Honey In The Vein Tree - Aion BEES MADE HONEY IN THE VEIN TREE sind eine Psychedelic Doom-Band aus Stuttgart, die sich 2014 gegründet hat und seither bereits zwei Alben veröffentlichen konnten. Diese beiden Alben ("Medicine" und "Grandmother") wurden über Pink Tank Records veröffentlicht und erschienen jeweils 2017 und 2019. Vier Jahre später steht nun der dritte Longplayer in den Startlöchern, der am 18. August 2023 über Magnetic Eye Records erschienen ist und den Namen "Aion" trägt.

Selbigen Namen hat auch der knapp 12 Minuten lange Opener, welcher das Album elegant und dezent eröffnet. Im Hintergrund hört man zu Beginn leise Menschen, die sich irgendwo in der Natur aufhalten, bis die Gitarren und das Schlagzeug über die Hintergrundgeräusche überhand gewinnen. Atmosphärisch entwickelt sich das Stück mit hinzukommendem Gesang, der mit recht viel Hall belegt ist, dann hypnotisierend weiter, bis die Gitarren in schwerfälliges Riffing abdriften und die Pforten in eine psychedelische und doomige Welt eröffnen. 'Divergence' beginnt schrill und schwerfällig und gliedert sich nach 'Aion' mit fuzzigem Sound sehr gut ins weitere Programm. Ein wenig erinnert der Sound an die italienische Doom-Band CARONTE, was sicherlich auch auf den erheblichen Hall-Effekt auf dem Gesang zurückzuführen ist. Auch hier bewegt sich die Band wieder in sphärischen Gefilden mit interessanten Geräuschkulissen, die das Outro des zweiten Tracks ankündigen. 'Threatening' erinnert von seiner Gestaltung und den Arrangements sehr stark an die Band ELDER. Es ist sehr gut vorstellbar, dass sich bei diesem Song genau an dieser inspiriert wurde. Abwechslungsreich und immer weiter aufbauend entwickelt sich auch dieser Track in genau die Richtung, die man erwartet. Ab dem Mittelteil wird etwas an Fahrt gewonnen und der Bass wirkt beinahe synchron mit den vorantreibenden Drums. Die beiden Gitarren sind exzellent im Panorama verteilt und kreieren mit ihren beiden unterschiedlichen Riffs die nötige Portion an Mystik. Mit seinen knapp zweieinhalb Minuten ist 'Consonance' auf diesem Album schon fast ein verträumter Ausritt in die Welt der Bass- und Gitarrenakkorde. Auf Alben anderer Bands würde einen ein kompletter Song à la Verse Chorus Verse erwarten, auf "Aion" ist dies einfach nicht der Fall. 'Courtyard' gestaltet sich als reine Geräuschkulisse, bei der anscheinend Regen mit dezenter Hintergrundmusik und anderen Klängen aufgenommen wurde. Mit dem Beginn der letzten drei Songs ist ungefähr die Hälfte der Platte durchgehört und die Band bleibt auch hier weiterhin ihrem Stil treu. Verträumte Klänge, doomige fuzz Sounds, eine Abwechslung von hartem und softem Riffing, hypnotisierende Trommeln und etliche Klangteppiche, die aufeinander folgen. 'Grey Wels' ist das letzte Lied auf dem Album und mit mehr als 21 Minuten auch das längste auf "Aion". Auch hier wird, wie bei fast allen Songs auf dem Album, mit aufgenommenen Klängen aus der Natur gearbeitet, die gut hörbar und doch dezent in den Hintergrund gemixt wurden.

Alles in allem handelt es sich um ein sehr spannendes Werk, für das man ein wenig Zeit einplanen sollte, da es doch am Stück konsumiert werden sollte. Teilweise wirken die einzelnen Tracks etwas träge und der Eindruck wird erweckt, dass die Musik ein bisschen durchhängt, allerdings scheinen diese Momente der "Ruhe" gewollt zu sein und tragen der Abwechslung bei. Für den richtigen Moment an einem kalten Wintertag mit einer Flasche Rotwein ist dieses Album genau das Richtige, um das eigene Bewusstsein erweitern zu dürfen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Aion
02. Divergence
03. Threatening
04. Consonance
05. Courtyard
06. Excavation
07. Scouring the Land
08. Grey Wels
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 79:26 Minuten
VÖ: 18.08.2023

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