Cruel Force - Dawn Of The Axe

Review von derkleinekolibri vom 23.09.2023 (1629 mal gelesen)
Cruel Force - Dawn Of The Axe Im Jahr des Falls des Briefmonopols der Deutschen Post AG gab es noch etwas wesentlich Interessanteres zu vermelden: CRUEL FORCE erschienen auf der Bildfläche und erschütterten die Grundfesten der biederen deutschen Musikwelt mit ihrem Demo "Into The Crypts...". Man mutmaßte sogar, das wäre die Renaissance des deutschen (Black) Thrash-Sounds. Zwei Jahre später - man schrieb mittlerweile 2010 - erschien das Debütalbum "The Rise Of The Satanic Might" und nur ein Jahr später schoben sie das ebenso gut gelungene "Under The Sign Of The Moon" nach. Nur um im Jahr darauf in ein tiefes Loch zu fallen, aus dem sie sich erst jetzt wieder an die Oberfläche zurückkämpfen. Was in diesen zehn Jahren geschah, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.

Umso erstaunlicher ist die Auferstehung jetzt im September 2023. Ein erstes Lebenszeichen gaben die Rheinland-Pfälzer bereits im letzten Jahr mit ihrer 7" EP "Across The Styx" von sich. Die (Black) Thrash-Gemeinde war sofort guter Dinge und hoffte auf ein baldiges Comeback in Form eines neuen Longplayers. "Dawn Of The Axe", so betitelten CRUEL FORCE schließlich ihr 39 Minuten Lebenszeit in Anspruch nehmendes drittes Album. Drei Songs erstrecken sich sogar über mehr als sechs Minuten. Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass diese zu den absoluten Sahnestücken zählen.

Sauber in die Irre geleitet wird der geneigte Hörer zu Beginn. Wie jetzt? Haben die schon immer Country- und Western-Musik gemacht? Aber keine Bange, ganz so schlimm ist es nicht. Ich fühlte mich bei dem Intro halt an das Reiten John Waynes durch die Prärie erinnert. Und a little bit of "From Dusk Till Dawn" schwingt da in Form von TITO & TARANTULAs 'After Dark' auch mit. Danach regiert eigentlich nur noch eines: Thrash in seiner urtypischen Gewalt, gepaart mit Speed Metal-Attacken. Ich würde die Jungs gerne mal zusammen mit ALITOR, QUASARBORN und POLTERGEIST an einem Abend erleben.

Doch es ist nicht nur erbarmungsloses Gedresche, das einem entgegenschallt. Gerade während der längeren Stücke werden (wenn auch nur kurze) "Ruhepausen" eingelegt, bei denen man die feine Bearbeitung der Saiteninstrumente besonders deutlich vernimmt. Wessen Puls sich der Schlagfrequenz bei den schnelleren Stücken anpasst, dürfte binnen weniger Minuten an Herzversagen sterben. Schüttelt also lieber euer Haupthaar, sofern noch vorhanden.

"Shadow Kingdom Records" hat übrigens versprochen, weltweit die ersten beiden Alben noch einmal neu aufzulegen. Wie sagen sie so treffend: "Die Zeit von CRUEL FORCE ist gekommen - jetzt!" Erst recht lassen sie sich nicht bei "Dawn Of The Axe" lumpen. So sind eine schwarze, drei farbige und eine Picture Disc als jeweils limitierte Vinylausgabe erhältlich. Außerdem ist auch eine limitierte Auflage an Cassetten vorrätig. Lediglich das langweilige Format der CD wurde erst einmal nicht in seiner Stückzahl begrenzt. Greift zu! Schnell!

Anspieltipp: 'Death Rides The Sky'

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Azrael's Dawn
02. At The Dawn Of The Axe
03. Night Of Thunder
04. Death Rides The Sky
05. Devil's Dungeon
06. Watchtower Of Abra
07. Across The Styx
08. Power Surge
09. Realm Of Sands
Band Website:
Medium: CD, LP, MC
Spieldauer: 38:06 Minuten
VÖ: 22.09.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten