The Zenith Passage - Datalysium

Review von Metal Guru vom 08.08.2023 (1088 mal gelesen)
The Zenith Passage - Datalysium THE ZENITH PASSAGE sind Chistopher Beattie (DREAMER - sechs oder sieben dünne Saiten), Brandon Giffin (ex-THE FACELESS, CYNIC - vier oder fünf dicke Saiten), Justin McKinney (sechs oder sieben dünne Saiten, mehrere Hintergrundstimmbänder, viele schwarze und weiße Tasten) und Derek Rydquist (ex-THE FACELESS, JOHN FRUM - gaaanz viele Vordergrundstimmbänder), stammen aus Los Angeles und spielen laut Beipackzettel "Progressive Death Metal". DAS heißt: emotionale Kälte, konstruierte Mathematik, perfektionierte Produktion, technisierter Tod. Als McKinneys Freund, Gast im Studio oder von mir aus auch klangliche Bereicherung, wurde einem gewissen Ryan Williams (THE BLACK DAHLIA MURDER, JOHN FRUM) erlaubt, bei den Aufnahmen 'n bisschen Bass zu spielen und mitzugrunzen. Ob man DAS jetzt hört oder in Hamburg platzt der berühmtberüchtigte Sack Reis - who cares? Zum neuen Album:

"Datalysium" heißt im Jahre 2023 THE ZENITH PASSAGEs zweites Volle-Länge-Werk, enthält neun niederschmetternde Songs in 45 malträtierenden Minuten und 48 selbstmörderischen Sekunden mit abschreckenden (weil emotional-gefühlskalten, konstruiert-mathematischen, physikalisch-sachlichen) Titeln wie 'Algorithmic Salvation', 'Synaptic Depravation' oder 'The Axiom Of Error' und klingt wie - hm, 'ne Mischung aus ARCHSPIRE, CRYPTOPSY, MESHUGGAH, NECROPHAGIST, OBSCURA, PSYCROPTIC und diversen dystopischen High Energy-/Low-Freqency-, technisch totschlagenden Weltuntergangskapellen. Der Beipackzettel versachlicht und spricht beziehungsweise schreibt von (Zitat No. 1) "... jazz fusion passages, dissonant black metal, synth, and orchestral elements, as well as singing". Jooo! Da fällt mir ein: Ist Gitarristen wie MESHUGGAHs Fredrik Tordendahl oder THE ZENITH PASSAGEs Justin McKinney eigentlich bewusst, dass sie speziell mit ihren zum Teil seeehr seltsamen Solo-Eskapaden den außerweltlichen/einzigartigen/unerreichten/wegweisenden Saiten-Virtuosen ALLAN HOLDSWORTH (R.I.P.) emulieren/imitieren/kopieren? Und: Ahnte Mr. HOLDSWORTH zu Lebzeiten, dass sein vollkommen unterschätztes Erbe ausgerechnet von todesmetallischen Saitenquälern weitergetragen würde? Ansonsten verweist der Beipackzettel explizit darauf, dass "Datalysium" (Zitat No. 2) "... is driven by imagination and played by artists who have full command of their instruments". Ach, da wär' ich jetzt gar nicht drauf gekommen ...

Wie heutzutage nicht unüblich, wurde "Datalysium" in keinem "professionellen" Tonstudio (gibt's DIE überhaupt noch?), sondern zwischen McKinneys Heim-Studio-Tür und Rydquists Appartment-Angel aufgenommen - thanks to modern-day-recording/mixing/mastering-technology! Nein, im Ernst: Ohne Computer, Cut & Paste und Q-Base wäre ein technisch perfektes Album wie "Datalysium" (= auf dem Audio-Events im Sekunden-Takt "passieren") NICHT möglich. Ob das Teil live (mit oder ohne vorgrammierte Unterstützung) reproduzierbar ist: Who cares (again)?

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Axiom Of Error (2:27)
02. Algorithmic Salvation (3:31)
03. Lexicontagion (3:42)
04. Synaptic Depravation (6:12)
05. Deletion Cult (5:14)
06. Divinertia I (5:16)
07. Divinertia II (5:24)
08. Automated Twilight (7:01)
09. Datalysium (7:01)
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 45:48 Minuten
VÖ: 21.07.2023

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