Anaal Nathrakh - Endarkenment

Review von Humppathetic vom 30.11.2020 (7196 mal gelesen)
Anaal Nathrakh - Endarkenment Fiat ars - pereat mundi.

Da ist es also - mein 50. Review. Ich weiß es noch wie gestern, als ich meine erste Kritik für Bleeding schrieb. Es war der unschuldige Frühling 1953, meine Eltern und ich waren gerade ... okay, schieben wir diesen sentimentalen Mist mal zur Seite und konzentrieren uns auf das Wesentliche, und das wäre dann wohl ANAAL NATHRAKHs neue Scheibe, die auf den Namen "Endarkenment" hört. Seit 1999 gibt es das englische Duo aus Birmingham nun schon, und das diesjährige Werk stellt ihr elftes Album dar, wieder herausgekommen über Metal Blade Records und wieder im Zwei-Jahres-Takt. In zehn per Hand säuberlich aufgeteilten Peitschenhieben ballert man sich durch wunderbar angenehme 41 Minuten und lässt dabei wenig vermissen. Und ja, die vorangegangene Metapher ergab mal so gar keinen Sinn.

Am Anfang war ich allerdings geschockt und verängstigt. ANAAL NATHRAKH brachten mit 'The Age Of Starlight Ends' doch gar ein Video mit Lyrics heraus. MIT LYRICS! ANAAL! Dieses Jahr ist fürwahr ein merkwürdiges. So weit der Schock. Und die Angst? Die entstand, als beide vorab veröffentlichten Songs, der andere ist hierbei der Titelsong, nicht einfach nur großartig waren, sondern im Falle von 'Endarkenment' gar der vielleicht beste Extreme Metal-Song des Jahres. Das letzte Mal, als ich so angefixt wurde, hieß die Band CATTLE DECAPITATION, das Album "Death Atlas" und der Song 'Bring Back The Plague'. Weltklasse-Lied, aber umso mehr enttäuschendes Album.

Das passierte hier zum Glück nicht. Ohne große Aussetzer knallt man dem Hörer mal gezügeltere, mal rasende Songs um die Ohren, und die 41 Minuten vergehen wie im Flug. Sicherlich, und das darf man kritisieren (und muss man als reviewender Heini), ist die Scheibe manchmal etwas auf Sicherheit gespielt, und die Kompositionen ähneln sich manchmal zu sehr, aber auf dem hohen Niveau schlägt diese Note nicht allzu sehr ins Gewicht, noch dazu, wenn man lyrisch wieder einiges zu bieten bekommt von Philosophie bis hin zur aktuellen Politik, und allgemein am Entziffern der Bedeutung der verschiedenen Texte kann man einen Heidenspaß haben.

Ich begnüge mich derweil mit der Musik an sich und freue mich, dass ANAAL NATHRAKH nach so vielen Jahren immer noch relevant sind in ihrer Mischung aus Black, Grind und Industrial.

In diesem Sinne, passend zu diesem verseuchten Jahr: Fiat ars - pereat mundi.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Endarkenment
02. Thus, Always, To Tyrants
03. The Age Of Starlight Ends
04. Libidinous (A Pig With Cocks In Its Eyes)
05. Beyond Words
06. Feeding The Death Machine
07. Create Art, Though The World May Perish
08. Singularity
09. Punish Them
10. Requiem
Band Website: www.myspace.com/anaalnathrakh
Medium: CD, LP
Spieldauer: 41:04 Minuten
VÖ: 02.10.2020

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