Melodic Metal in rauer und flotter Spielweise. Trotz der wenigen Synthie-Einsätze bleibt das Material größtenteils fest in metallischer Fahrspur und verwässert nicht.
Weder Proto- noch richtiger Metal, das waren FLOATING OPERA. 1981 erschien diese lange vergessene kleine Perle härterer Rockmusik aus Deutschland. 40 Jahre später gibt es jetzt eine klanglich restaurierte Neuauflage.
Wer damit leben kann, dass es hier eher poppig als metalcorig zugeht, der bekommt mit "You're Welcome" von A DAY TO REMEMBER wirklich gute Unterhaltung geliefert.
MOTORPSYCHO machen der Bezeichnung Heavy Rock wieder alle Ehre, denn der Rock der Norweger ist echt ein Schwergewicht mit angenehmer Retro-Note. Gleichzeitig wirken die Songs aber ziemlich progressiv und ausgefeilt, sodass man seine Sinne beim Hören beisammen halten muss.
Moonspell - Wolves Who Were Men - The History Of Moonspell
Review von Eddieson vom 05.01.2020 (3112 mal gelesen)
Portugals erfolgreichster Metal-Export bekommt die Ehre, die ihm seit langem zusteht. Ricardo Amorim, der zufällig denselben Namen trägt wie MOONSPELLs Gitarrist und ein langjähriger Freund der Band ist, hat sich hingesetzt und die 30-jährige Geschichte aufgerollt, in Worte gefasst und zu Papier gebracht. Dass sich diese Geschichte nicht mit ein paar Seiten zusammenfassen lässt, sollte jedem klar sein. MOONSPELL sind in der europäischen Metal-Szene ein Schwergewicht, schon mit ihrem Debüt "Wolfheart" setzten sie Maßstäbe.
Doch es gab auch ein Leben vor "Wolfheart", als MOONSPELL noch als Black Metal-Band die Gegend unsicher machten. Autor Amorim hatte das große Glück die Band frühzeitig kennenzulernen, tourte mit ihnen durch die Clubs, bis er von Sänger Fernando eingeladen wurde, die Biografie der Band zu schreiben. Herausgekommen ist ein Buch mit viel Insiderwissen, kleinen Anekdoten, die dem gemeinen Fan bisher nicht bekannt waren, Geschichten über Erfolge und Misserfolge. Geschichten von Touren, lange bevor MOONSPELL große Nightliner bestiegen. Die Out Of The Dark Tour war eine solche, wo die Band zusammen mit CREMATORY, THE GATHERING und SECRET DISCOVERY unterwegs war. So entstehen Freundschaften zwischen den Bands. Wie es sich für eine ordentliche Biografie gehört, lässt Autor Amorim aber nicht nur die Band und ihre aktuellen beziehungsweise ehemaligen Mitglieder zu Wort kommen, sondern auch befreundete Bands, wie SAMAEL, ROTTING CHRIST, KREATOR und THE GAHTHERING erzählen ihre Geschichten, die sie mit MONNSPELL verbinden. Auch der langjährige Freund Dani Filth von CRADLE OF FILTH, die schon 1994 zusammen mit MOONSPELL auf Tour waren, wurde gewonnen, das Vorwort zu schreiben (das Nachwort hat übrigens Sänger Fernando selbst verfasst).
Die Alben, die verschiedenen Stilwechsel der Musik von MOONSPELL bekommen ihre eigenen Kapitel. Kaum etwas, das kurz abgehandelt wird, wodurch man sich ein gutes Bild der verschiedenen Stadien innerhalb der Band und ihrer Musik machen kann. Letztendlich ist es natürlich auch Fernando und seinen (ex-)Kollegen zuzusprechen, dass sie offen und ehrlich über alles reden, um den Fan einen möglichst tiefen Einblick in die Band und das ganze Drumherum zu gewähren.
Auf 450 Seiten gibt es neben den vielen kleinen Anekdoten, den Geschichten, die zeigen, welche Leidenschaft die Band an den Tag legt, auch eine Menge Fotos, auch aus den Tiefen der MOONSPELL-Archive, die so bisher noch nie vorher zu sehen waren.
2018 erschien das Buch in portugiesischer Sprache, doch seit Ende Oktober letzten Jahres ist es dank Dayal Pattersons (unter anderem Evolution Of The Cult & The Cult Never Dies) englischer Übersetzung nun auch einer breiteren Masse zugänglich gemacht worden. Was eine gute Sache ist, denn "Wolves Who Were Men" ist für jeden Fan eine lohnenswerte Anschaffung, damit der geneigte Hörer noch mehr über "seine" Band in Erfahrung bringen kann.
Gesamtwertung: 9.0 Punkte
Trackliste
Album-Info
Band Website: www.moonspell.com Medium: Buch Spieldauer: VÖ: 30.11.2019