Ritual Steel - V

Review von Blaze Breeg vom 27.10.2019 (4298 mal gelesen)
Ritual Steel - V Es hat ein Weilchen gedauert: Sechs Jahre nach dem Release des letzten Longplayers "Immortal" veröffentlichen RITUAL STEEL mit "V" Album Nummer - logo! - fünf. Die Band wird von Drummer Martin Zellmer angeführt, der im Jahr 2004 die Epik-Göttergabe "Mighty & Superior" von ISEN TORR (mit Rich Walker, SOLSTICE-Mastermind, und Tony Taylor, damals TWISTED TOWER DIRE-Sänger) eingetrommelt hat. Welch eine Referenz!

"V" tönt - im Gegensatz zur oben genannten Kult-EP - ziemlich modern und dürfte daher überzeugten Anhängern eines oldschooligen Sounds eher weniger gut schmecken. Mitunter ballert es auch mir wirklich etwas zu stark - und ich bin absolut kein Soundfetischist. Wer das Klischee (und Oh-oh-oh-Parts) scheut, sollte die Platte auf jeden Fall meiden: RITUAL STEEL ist nicht nur der Bandname, sondern zugleich Programm.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Epische Elemente spielen auf "V" keine nennenswerte Rolle. Hier gibt es über gut 44 Minuten straighten Traditionsstahl, der Fans von METAL INQUISITOR, SACRED STEEL oder auch HAMMER KING gefallen könnte.

Mit dem US-Amerikaner John Cason verfügen RITUAL STEEL über einen guten Sänger, der zwar leidenschaftlich zu Werke geht, in den Kategorien Qualität und Wiedererkennungswert mit Gerrit P. Mutz - um den besten Frontmann der oben genannten Teutonen-Bands herauszugreifen - zu keinem Zeitpunkt mithalten kann. Die Gitarrenarbeit ist ebenfalls mehr als überdurchschnittlich, allerdings enthält "V" nur wenige Soli oder Leads, die tatsächlich im Gedächtnis bleiben. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass die Sechssaiter im Mix manchmal etwas untergehen, da die Drums sehr dominant sind. Das Songwriting ist über weite Strecken etwas zu gleichförmig und unspektakulär. Einen großen Hit, den man noch in mehreren Jahren mit "V" verbinden könnte, präsentieren uns RITUAL STEEL ebenfalls nicht. Somit ist das Trio bei aller Klasse recht weit vom Heavy Metal-Spitzenniveau entfernt, das Bands wie die Schwedenhappen WOLF oder RAM in den zurückliegenden Jahren mehrfach erreicht haben. So wird es unmöglich, aus der Masse an stilistisch ähnlich musizierenden Acts herauszustechen.

Wer auf kernigen, traditionellen Metal steht, sollte "V" trotzdem einen Probedurchlauf gönnen. Auch wenn die Platte zumindest bei mir keine ekstatischen Zustände verursacht hat, macht sie in der richtigen Stimmungslage sicherlich Spaß. Live dürfte das Songmaterial nach dem ersten Kaltgetränk mit feierwütigen Freunden zum zünftigen Headbangen einladen. Ich fürchte nur, dass am nächsten Morgen niemand mehr weiß, welcher Band er am Vorabend gelauscht hat. Und das würde wohl nicht primär an den Folgen der Flüssigkeitszufuhr liegen.



Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Does Tomorrow Exist
02. Civil Unrest
03. Jackyl & Hyde
04. Kingdom Of Death
05. Doomonic Power
06. The Evil Elite
07. Confrontation On The Frontlines
08. Ritual Steel II
09. The Ritual Steel Hammer
Band Website: www.ritualsteel.net
Medium: CD
Spieldauer: 44:25 Minuten
VÖ: 25.10.2019

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