The Black Moriah - Road Agents of the Blast Furnace

Review von Humppathetic vom 10.04.2019 (3643 mal gelesen)
The Black Moriah - Road Agents of the Blast Furnace "Road Agents Of The Blast Furnace" - Wenn das mal nicht ein Anwärter auf den Albumtitel des Jahres ist. Die Texaner rund um Mad Arab (Gesang und Schlagzeug) und Zawicizuz (Gitarre, Keyboard und Gesang) zelebrieren auf diesem Album Black/Thrash, wie man ihn so vielleicht noch nie gehört hat. Stilistisch greift bei den beiden einfach ein Rad in das andere, angefangen beim Bandnamen, offensichtlich eine Anspielung auf den Mount-Moriah-Friedhof in South Dakota, auf dem einige bekannte Persönlichkeiten des Wilden Westens liegen (unter anderem Wild Bill Hickok und Calamity Jane), über das Albumcover hin zum Sound und den Songtiteln: Amerikanischer geht es wohl nicht. Und so peitscht man in insgesamt zehn Songs, einem Cover und dem Interludium 'Palaver' auf Pferden durch die Prärie. Hohes Tempo ist die Maxime und Räudigkeit das Credo. In geradezu staubiger Atmosphäre (dank der untersetzten, jedoch stets passenden Produktion) heizt man den Pferden ordentlich ein, und das Resultat ist ein verflucht stimmiges und qualitativ hochwertiges Album. Wie eben erwähnt, wird das Album dabei durch ein Zwischenspiel erweitert, das passend in die Mitte des Albums verfrachtet wurde. So ist die erste Hälfte des Albums dann auch eher Thrash als Black, während danach dem Black etwas mehr Raum gegeben wird - dass man am Ende dann noch GORGOROTH covert, ist dabei quasi unausweichlich, und passenderweise wählte man dafür mit 'The Devil Is Calling' einen Song, der inhaltlich wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge passt und interessanterweise auch auf der "Under The Sign Of Hell" der Norweger den Schlusspunkt des besagten Albums bildete. Das gesamte Album der Amis, die auf dem Vorgänger übrigens noch aus fünf (beziehungsweise sechs, wenn man den Sessionmusiker Kathulos dazuzählt) Mitgliedern bestanden und nunmehr nur noch aus zwei, ist in sich schlüssig und psychologisch folgerichtig aufgebaut. Die Songtitel wie zum Beispiel 'To Hell On A Fast Horse' oder 'Say It With Bullets' werden flankiert von beinahe sowas wie einem Konzept - beinahe, da es sich hier mitnichten um ein Konzeptalbum handelt; eher um eine Konzeptband, wenn man es so nennen will. Schon auf "Casket Prospects" von 2012 wurde das klar. Die Wüste, der Staub, die Trockenheit - das ist das Gefilde dieser Band; der Saft, aus dem die Kompositionen bestehen. Und das ist, wie ich anfangs erwähnte, durchaus originell. Ich selbst kann mich zumindest an nicht viele Bands im Metal erinnern, für die der Wilde Westen als Quelle der Inspiration dient oder diente, erst recht nicht im Black/Thrash. Und dass dabei auch die Qualität stimmt, stimmt mich wiederum äußerst fröhlich, auch wenn die zweite Hälfte ein paar knackigere Riffs verdient hätte. Nichtsdestotrotz ein famoses, peitschendes Werk voller schöner Stakkato-Rhythmen, griffiger Gitarren, fetziger Soli und keifenden Gesangs. Chapeau. Ich ziehe meinen imaginären Cowboy-Hut und begebe mich jetzt erstmal in die nächste Spelunke, um Whiskey zu ordern.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Road Agents Of The Blast Furnace
02. The Devil's Whores
03. Say It With Bullets
04. To Hell On A Fast Horse
05. Death Valley Days
06. Palaver
07. Elixir Of Wrath
08. Scholar Of Tongues
09. Twisted Axe
10. Just A Taste
11. Ratwater
12. The Devil Is Calling (GORGOROTH-Cover)
Band Website: www.facebook.com/TheBlackMoriah/
Medium: CD
Spieldauer: 51:10 Minuten
VÖ: 29.03.2019

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