U.D.O. - Steelfactory | |
---|---|
Review von T.Roxx vom 30.08.2018 (9649 mal gelesen) | |
"Steelfactory" ist das mittlerweile sechzehnte (!) Studioalbum von U.D.O., für dessen Veröffentlichung man sich ca. drei Jahre Zeit gelassen hat. Das bedeutet aber nicht, dass die Herrschaften um das umtriebige Urgestein in den letzten drei Jahren ganz relaxed am Songwriting gearbeitet haben. Fans der Band werden wissen, dass U.D.O. seit der Veröffentlichung des Vorgängers "Decadent" nicht nur ausgiebig live unterwegs waren, sondern noch so nebenbei ein Live-Video und zwei Live-Scheiben veröffentlicht haben. Wenn man mal kurz darüber nachdenkt, dass Udo Dirkschneider keine 20, sondern immerhin 66 Jahre alt ist, kommt man nicht umhin, ihm für seine Kondition allerhöchsten Respekt zu zollen und sich zu fragen, wo er diese Kondition nur her hat. Was diese längere Einleitung nun mit dem neuen Album "Steelfactory" zu tun hat? Ganz einfach: mir ist kein wirklich schlechtes Album von U.D.O. bekannt. Auch wenn sich in den letzten 30 Jahren das ein oder andere Mal etwas an der Besetzung geändert hat, U.D.O. liefern - wie eine gut geölte Maschine - Alben auf einem gleichbleibend hohen Qualitätslevel ab. Und genauso verhält es sich auch mit "Steelfactory". Mit 'Tounge Reaper' wird das Album standesgemäß mit einer typischen Nummer eröffnet und man weiß sofort: Hier gibt es keine unnötigen Experimente, U.D.O. stehen auch anno 2018 für handgemachten Metal alter Schule "Made in Germany". Andrey Smirnov zeigt sich von Beginn einmal mehr extrem spielfreudig, was sich auch bei dem Midtempo-Stampfer 'Make The Move' fortsetzt. 'Keeper Of My Soul' beginnt recht exotisch, wächst aber schnell zu einer typischen U.D.O.-Hymne heran, die ebenfalls im Midtempo angesiedelt ist. Das folgende 'In The Heat Of The Night' hat so einen HAMMERFALL-typischen Vibe, wobei wir ja alle wissen, von wem HAMMERFALL ihrerseits beeinflusst wurden - also haben wir auch hier einen reinrassige U.D.O.-Nummer - eine (Halb-)Ballade, deren Melodien sich wohlgefällig im Ohr des Zuhörers einnisten. Flotter - aber nicht weniger melodiös - geht es dann bei 'Raise The Game' zur Sache. Aber erst Songs wie 'Rising High' und 'Eraser' bewegen sich aus der Komfortzone des Midtempos und stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass sich Dirkschneider stimmlich auch unter Vollgas noch wohlfühlt. Allerspätestens jetzt sollte jeder Fan von Power-Metal auf Betriebstemperatur sein. Dazu kommen dann noch simple Ein-Riff-Hymnen der Marke 'Hungry And Angry', dessen Mitgröhl-Refrain sich ebenfalls umgehend ins Ohr hämmert. Mit dem vielleicht etwas ungewöhnlichen 'Rose In The Desert' biegt das Album dann auf die Zielgerade ein, um mit dem balladesken 'The Way' zu Ende zu gehen. Insgesamt enthält "Steelfactory" dreizehn (auf der Digipak-Version fünfzehn) druckvoll und differenziert produzierte Tracks mit einer Gesamtspielzeit von einer knappen Stunde. U.D.O. spielen einmal mehr souverän ihre Stärken aus und leisten sich keinen wirklichen Patzer. Gut, stilistische Neuerungen gibt es zwar auch keine, aber die will auch keiner hören, wenn wir ehrlich sind. U.D.O. klingen auch 2018 so, wie U.D.O. klingen sollen und müssen! Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Tongue Reaper 02. Make The Move 03. Keeper Of My Soul 04. In The Heat Of The Night 05. Raise The Game 06. Blood On Fire 07. Rising High 08. Hungry And Angry 09. One Heart One Soul 10. A Bite Of Evil 11. Eraser 12. Rose In The Desert 13. The Way | Band Website: www.udo-online.de Medium: CD, LP Spieldauer: 58:12 Minuten VÖ: 31.08.2018 |
Alle Artikel