Little Dead Bertha - Age Of Silence | |
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Review von Opa Steve vom 26.08.2018 (6475 mal gelesen) | |
Mal Hand aufs Herz: Wer von euch kennt bisher LITTLE DEAD BERTHA? Ich vermute mal, hierzulande ernte ich dazu vor allem Schulterzucken. Wer mag das sein, und vor allem wie mag eine Band mit diesem etwas ungewöhnlichen Bandnamen klingen? Damit ihr überhaupt Appetit auf diese Rezension bekommt, verrate ich euch die Antwort direkt vorweg: Ihr solltet (!) LITTLE DEAD BERTHA ab sofort kennen, denn es lohnt sich. Die Band aus Russland existiert bereits seit über 20 Jahren und hat diverse CDs veröffentlicht sowie eine Live-DVD. Seit acht Jahren war es etwas ruhig um das Sextett. Aber das aktuelle Album "Age Of Silence" hat mich als Erstkontakt ziemlich positiv überrascht. Die Band spielt Symphonic Death Metal, der im Kern von zwei Vokalisten getragen wird, die dem üblichen male/female-Schema folgen. Svetlana scheint mit ihrer kräftigen Mezzosopran-Stimme eine professionelle Gesangsausbildung zu haben, Dmitry steuert die Growls bei. Ja, hatten wir schon 34098-mal. Mindestens. Aber abgesehen von der Tatsache, dass Svetlana eine überraschend kräftige Stimme vorweisen kann, sind die Kompositionen der Band alles andere als oberflächliches Gedudel und Pseudo-Pathos. Man merkt zwar, dass Melodic Death die Grundlage des Stils darstellt, aber spielerisch ist die Band absolut auf der Höhe und beherrscht die Bandbreite von ausufernden Orchestrierungen bis hin zu brutalen Blasts, die schon in Richtung CHTHONIC oder CRADLE OF FILTH gehen. Mir gefällt vor allem, dass die Songs für sich allesamt Charakter haben und trotz der Vergleiche nicht wie eine Kopie klingen. Das Songwriting ist individuell und das Ergebnis trifft immer sehr gut ins Schwarze. Wenn die Band in Killersongs wie 'Storm' durchgehend das Tempo hoch anzieht und durch wahnsinnig starke Melodien navigiert, ohne die Härte zurückzunehmen, geht einem das Herz auf. Die Spielfreude ist enorm hoch, genauso wie die Notendichte. Aber das ist kein Gefrickel um des Gefrickels Willen, sondern Kopf, Herz und Bauch werden gleichermaßen erreicht. Man muss zwar auf weibliche Kopfstimme stehen (und das wird diverse Hörer vermutlich abschrecken), aber wenn das musikalische Niveau und der Energielevel der Musik so hoch sind, finde ich darin nichts Falsches. Man findet Einflüsse der europäischen Klassik, des traditionellen Heavy Metals, nordischer Epik und auch der extremen Spielarten. In der Summe ergibt sich ein hochenergetischer Mix aus einem ziemlich bombastischen wie heftigen Stil, bei dem man sich anschließend immer noch die Frage stellt: Wie kommt man ausgerechnet auf diesen Bandnamen? Ist aber auch egal. Sie können sogar das SISTERS OF MERCY-Cover 'No Time To Cry' so integrieren, dass es wie ein eigener Song klingt. Fazit: LITTLE DEAD BERTHA halten locker im oberen Drittel der Genrevertreter mit und haben definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient. Zehn starke Songs, geile Produktion - läuft. Anspieltipps: 'Storm' und 'Restless'. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Heaven For Sinners 03. Day Of Your Life 04. Age Of Silence 05. Restless 06. Death, Life, Fall 07. Storm 08. Come In My Dreams 09. No Time To Cry 10. Devils Diner | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 46:41 Minuten VÖ: 00.00.0000 |
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