Spock's Beard - Noise Floor

Review von RJ vom 18.06.2018 (7180 mal gelesen)
Spock's Beard - Noise Floor Die Reise der Bärte verfolge ich eigentlich seit der Zeit, als sie ihr fünftes Album veröffentlichten und nur zwei Jahre später nach der Veröffentlichung von "Snow" der umtriebige Kopf Neal Morse die Band verließ, um seinen eigenen, erleuchteten Weg zu gehen. Zum damaligen Zeitpunkt wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass auch Nick D'Virgilio mal aussetzen würde, aber anderweitige Verpflichtungen haben zu seinem Ausstieg geführt. Bei diesem Album sitzt er wieder hinter der Rhythmusmaschine und kann sich ganz auf seinen Job konzentrieren, denn seit einigen Jahren ist der ehemalige ENCHANT-Sänger Ted Leonard Bestandteil der Band. Soweit zu den Änderungen die Band betreffend, auch wenn sie nur teilweise neu sind.

Musikalisch haben sich die Bärte in Teilen entwickelt, wobei es die Band selbst als Evolution und nicht als Revolution bezeichnet. Eine Formulierung, die viele Bands gerne benutzen und erst kürzlich von ARCHITECTS OF CHAOZ auch als Albumtitel verarbeitet wurde. Bei den Bärten mag ich das unterstreichen, denn die epische Vertracktheit hat man für einen höheren Melodieanteil zurückgefahren, ohne aber gänzlich darauf zu verzichten. Kleine folkloristische Einlagen lassen teilweise sogar vergessen, dass es sich hier um ein Album von SPOCK'S BEARD handelt. Weitere Auflockerungen bieten zwei Violinen, ein Cello, eine Viola und ein englisches Horn, die den Songs mehr Wirkung und Abwechslung verleihen sollen.

Die Bärte sind hörbar in einem immer noch andauernden Entwicklungsprozess, wobei sie ihre Wurzeln aber nicht verleugnen und immer noch die gewohnten Progeinlagen im Repertoire haben. Mit "Noise Floor" darf sich der Fan wieder sezierend auseinandersetzen und herausarbeiten, ob er mehr den neuen Weg oder die alten Tugenden der Band favorisiert oder gar insgesamt angetan ist. Ich kann mich mit den neuen, melodischen Ansätzen ganz gut anfreunden und bin diesmal der Meinung, dass die progressiven Ideen etwas fade ausgefallen sind. Dafür gibt es mit der Special Edition Doppel-CD im Digipak eine 17-minütige EP mit Songmaterial aus den Aufnahmesession on top. Schmankerl am Rande: Die hinterlegten Promo-Songs der EP hatten als Cover das Album "City Of Sin" der dänischen Rockabilly, Metal und Punkrocker GRUMPYNATORS. Was soll mir dieser Fingerzeig sagen?


Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. To Breathe Another Day
02. What Becomes Of Me
03. Somebody's Home
04. Have We All Gone Crazy Yet
05. So This Is Life
06. One So Wise
07. Box Of Spiders
08. Beginnings


Cutting Room Floor EP (17:06)
01. Days We'll Remember
02. Bulletproof
03. Vault
04. Armageddon Nervous
Band Website: www.spocksbeard.com
Medium: DoCD
Spieldauer: 51:25 Minuten
VÖ: 25.05.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten