Sign Of The Jackal - Breaking The Spell | |
---|---|
Review von baarikärpänen vom 18.06.2018 (6065 mal gelesen) | |
Songwriting ist Kunst! Anders als Pinselschwinger, haben Songwriter ein recht begrenztes Repertoire an Werkzeugen zur Verfügung. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie sie damit Neues, zuvor so noch nicht Gehörtes, erschaffen. Dann gibt's aber andererseits auch die "Künstler", die sich frisch, fromm, fröhlich, frei aus dem bedienen, was schon da ist. Verwerflich? Nö, eigentlich nicht. Wenn's denn mit eigenen Ideen aufgepeppt wird, goutiert man es gerne. Blöd wird's halt nur, wenn diese eigenen Ideen im Songwriting gar nicht erst zugelassen werden und man dem Hörer alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen will. Genau das muss man den Italienern/innen von SIGN OF THE JACKAL mit ihrem neuen Album "Breaking The Spell" aber sowas von dick auf's Brot schmieren. Dass SIGN OF THE JACKAL viel WARLOCK gehört haben und die Düsseldorfer einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, werfe ich ihnen ja nicht mal vor. Ganz ehrlich gesagt, wurde es ja auch langsam mal Zeit, dass sich jemand aufrafft und den Spirit solcher Klassiker wie "Burning The Witches", "Hellbound" oder (mit Abstrichen) "Triumph And Agony" ins Jetzt transportiert. Frau Pesch selbst verwaltet ja schon seit geraumer Zeit nur noch ihr Erbe. Das Debüt von SIGN OF THE JACKAL, "Mark Of The Beast" von 2013, hatte auch einen gewaltigen WARLOCK-Touch, ging aber nicht als bloßer Abklatsch durch, weil einige der Songs auch gerne mal einen leichten Schlenker gen poppigerer Ausrichtung (hier LITA FORD) machten. Ganz abgesehen davon, dass Laura Coller mit ihrer durchaus kraftvollen Stimme gar nicht erst Gefahr läuft, als zweite Doro bezeichnet zu werden. Und "Mark Of The Beast" konnte ja auch eine Menge wohlwollender Kommentare einfahren. Warum also nicht weiter so? Genau das muss man sich fragen, wenn man sich "Breaking The Spell" gibt. Weit über die Hälfte der Songs versuchen erst gar nicht, sowas wie Eigenständigkeit erkennen zu lassen und kopieren ganz frech das Original. Das geht sogar so weit, dass man den Eindruck hat, so wie bei 'Mark Of The Beast', da steht eine WARLOCK-Coverband, die gerade 'Hellbound' spielt, aber 'nen anderen Text dazu geschrieben hat. Oder 'Class Of 1999', das glatt als 'I Rule The Ruins' durchgeht. Alle Achtung, dazu gehört Mut. Das Mäntelchen des Schweigens breiten wir dann auch gleich noch über das eher cheesige Intro 'Reagan' und Songtitel aus der Grabbelkiste wie 'Heavy Rocker' oder 'Headbangers'. Trotzdem kassieren SIGN OF THE JACKAL für "Breaking The Spell" sieben Punkte. Ganz einfach deswegen, weil die Band es besser kann, wie das Debüt bewiesen hat. Weil die Band durchaus Potential hat und besagte Laura Coller ein echt feines Stimmchen mit jeder Menge Schmackes ihr Eigen nennt. Und letztendlich zeigen SIGN OF THE JACKAL mit 'Nightmare' und 'Beyond The Door', dass sie durchaus in der Lage sind, die offensichtlichen Vorbilder verinnerlicht zu haben und doch beim Songwriting eigene Akzente zu setzen. Ob sich SIGN OF THE JACKAL mit "Breaking The Spell" einen Gefallen getan haben, bleibt euch, den Hörern, überlassen. Fakt ist, dass die Scheibe, auch wenn SIGN OF THE JACKAL hier den Konrad Kujau des Metal geben, ordentlich rockt, man genüsslich die Rübe schütteln kann und im Konzert dürfte das, trotz Kopie, bestens funktionieren. Gesamtwertung: 7.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Reagan (Intro) 02. Night Curse 03. Class Of 1999 04. Mark Of The Beast 05. Heavy Rocker 06. Nightmare 07. Terror At The Metropol 08. Beyond The Door 09. Headbangers | Band Website: facebook.com/SignOf TheJackal/ Medium: CD Spieldauer: 32:23 Minuten VÖ: 09.06.2018 |
Alle Artikel