Chevalier - A Call To Arms | |
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Review von baarikärpänen vom 07.06.2018 (7132 mal gelesen) | |
Für mich, ein absoluter und glühender Anhänger und Verehrer der frühen Speed Metal-Welle, ist es immer wieder erfreulich, dass dieses Genre auch weiterhin mit frischen Bands am Leben gehalten wird. Auch die kleine, aber feine lokale Szene hier in Finnland hat so einiges zu bieten. Jedem, der bei der Mucke im Stile von AGENT STEEL oder EXCITER steil geht, müssten Bands wie RANGER oder die sträflich unterbewerteten UNHOPED gut reinlaufen. Während genannte Truppen sich eher im Sound jenseits des großen Teichs verorten lassen, gibt es dann noch CHEVALIER aus Helsinki, die sich, neben durchaus vorhandenen US-Einflüssen, eher der Tradition des französischen Speed Metals verbunden fühlen (hier ADX oder auch H-BOMB zu EP-Zeiten). Was CHEVALIER auf alle Fälle ein Alleinstellungsmerkmal garantiert, ist mit Emma Grönqvist eine Frau als Sängerin/Shouterin hinterm Mikro. CHEVALIER riffen und brettern seit 2016 durch die Szene und haben bis jetzt zwei EP (2017 und 2018) und eine Split-Single mit den Landsmännern LEGIONNAIRE vorzuweisen. Mit ihrer ersten EP, "A Call To Arms", haben CHEVALIER, verglichen mit früheren Veröffentlichungstechniken, sozusagen eine Rolle rückwärts geschlagen. Zuerst als digitaler Download erhältlich, dann auf Tape und CD. Und jetzt, sozusagen als Sahnehäubchen, gibt's das Teil also in einer Vinyl-Version, was auch der Grund dafür ist, dass wir uns der EP mit etwas Verspätung widmen. "A Call To Arms" ist das, was es ist: Das erste Lebenszeichen einer neuen Band. Einer Band, die ganz einfach das Aufnahmegerät bei einer Session im Proberaum hat mitlaufen lassen. Soundmäßig sollte man deshalb keine Wunderdinge erwarten, allerdings ist "A Call To Arms" auch kein undefinierbarer Soundbrei. Klar, der Bass ist zu laut, zu dominant, die Gitarren schneidend und Emma Grönqvist hat alle Mühe, sich durchzusetzen (was auch jeder männliche Sänger gehabt hätte, nur um es mal zu erwähnen). Aber genau das macht "A Call To Arms" zu einer richtig töften Sache. Hier wird der Gedanke von "what you hear, is what you get" gelebt. Nix mit Tricksereien, sondern ehrliche Arbeit. Sämtliche sechs Songs klingen so, als wären sie 1984 geschrieben worden. Und das ist ausdrücklich als Kompliment zu verstehen. Vier davon mit jeder Menge Drive, vor allem der Opener 'Under The Sceptre' und 'Defenestration'. Wenn CHEVALIER das Tempo etwas rausnehmen, wie bei 'The Sorcerer' oder 'Ride For Revenge' erinnern sie mich an die Songs auf dem Debüt von LIEGE LORD. Da hat anscheinend jemand seine Hausaufgaben gemacht. Wenn man sich mit dem eher dürftigen Sound angefreundet hat, wird aber immer deutlicher, dass Emma Grönqvist wirklich Potential hat und ihre wandelbare Stimme mit Shouts und Screams bestens zu CHEVALIER passt. Ebenfalls herausstechend die Riffs und Soli und das tolle Fundament, welches die Rhythmus-Truppe legt. Solche Mucke gehört einfach auf Vinyl veröffentlicht. Da hatten Gates Of Hell Records den richtigen Riecher und haben "A Call To Arms" auch gleich noch ein neues, schniekes Cover spendiert. Speed Metal-Maniacs, die damit leben können, dass sie auf "A Call To Arms" ein roher und unbearbeiteter Sound erwartet, greifen zu und bekommen den guten Rat mit auf den Weg, auch gleich "Chaiptre II", die 2018er EP von CHEVALIER zu verhaften (bis jetzt nur als Download und auf Tape). Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Under The Sceptre 02. The Sorcerer 03. The Awakening 04. Chevalier 05. Ride For Revenge 06. Defenestration | Band Website: www.facebook.com/Chevalier-FIN-16425842360 Medium: Vinyl Spieldauer: 32:22 Minuten VÖ: 27.04.2018 |
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