Dokken - Return To The East Live 2016 | |
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Review von Elvis vom 04.05.2018 (7100 mal gelesen) | |
DOKKEN hatten in den 80ern mit ihrem klassischen Line-up musikalisch zweifellos einen sehr guten Lauf. Platten wie "Under Lock And Key", "Touth And Nail" oder "Back For The Attack" sind zudem gut gealtert und klingen dank des eigenständigen Sounds der Band um Sänger Don Dokken auch heute noch gut. Selbst wer mit DOKKEN nicht allzu viel anzufangen weiß, hat zumindest 'In My Dreams' schon mal gehört oder kennt noch die erfolgreiche Single 'Dream Warriors' aus "Nightmare On Elm Street 3 - Dream Warriors". Insbesondere legendär ist das Live-Album "Beast From The East", welches 1988 in Japan aufgenommen wurde und von vielen Fans zu Recht verehrt wird. Leider zerbrach das Line-up mit Bassist Jeff Pilson, Gitarrist George Lynch und Drummer Mick Brown in der Folge. DOKKEN reformierten sich zwar in anderer Besetzung und warfen noch einige Alben auf den Markt - nicht mal schlechte, wohlgemerkt - und haben nun seit Jahren auch ein stabiles Line-up, in dem allerdings eben nur noch Don Dokken und Mick Brown dabei sind. Und wie das bei älteren Bands so ist: Reunion-Rufe gibt es immer wieder. Da insbesondere Don jedoch an sich sehr zufrieden mit dem aktuellen Line-up war und ist und die Spannungen, die seinerzeit zur Trennung führten, nicht grade unerheblich waren, wurden diese jedoch Ewigkeiten nicht erhört. Hinzu kam, dass Jeff Pilson mit FOREIGNER gut beschäftigt und viel auf Tour ist und George Lynch auch noch das ein oder andere zu tun hat, war es zudem auch logistisch eine Sache, die nur schwer machbar gewesen wäre. Doch nun kommt wieder Japan ins Spiel, was für DOKKEN aufgrund des genannten Live-Albums nun mal eine besondere Bedeutung hat. Nach zahlreichen Versuchen bot man den vier Original-Mitgliedern 2016 dann einerseits eine Unsumme Geld für eine kurze Japan-Tour, die im Auftritt beim "Loud Park"-Festival gipfelte und andererseits strickte man quasi die Daten um ein kurzes Zeitfenster, in dem alle Beteiligten die Zeit hatten. Das Dokument dieser kurzzeitigen Reunion liegt nun mit "Return To The East Live 2016" in zahlreichen Konfigurationen vor. Da nur der Audio-Part zur Rezension vorlag, können wir natürlich auch nur zu diesem etwas sagen. Ein absolutes Highlight gibt es gleich zum Einstieg, denn als Bonbon hat die Original-Besetzung mit 'It's Another Day' tatsächlich noch einen komplett neugeschriebenen, aktuellen Song beigepackt (also kein verwurstetes Archiv-Ding, was eh in der Schublade lag!). Und was soll man sagen, der Track macht fast schmerzlich bewusst, warum eben genau dieses Line-up den meisten Erfolg hatte. 'It's Another Day' ist nämlich ein richtig starker Track und zeigt sehr deutlich, wie gut die Band heute noch sein kann. Der Titel klingt - und das ist positiv zu verstehen! - einfach nur klassisch nach DOKKEN, ohne dass man sich groß kopiert oder zu sehr in der Vergangenheit schwelgt. Ein leicht melancholischer Unterton im Text, aber rockend und mit einer soliden Melodie - ganz ehrlich, wenn man sich das anhört, wünscht man sich als Fan wirklich, dass die vier Männer gesetzteren Alters sich nochmals zusammenraufen und ihre weiterhin vorhandene Songwriting-Chemie in ein letztes Album fließen lassen. Ich bin ziemlich sicher, dass mit Spaß an der Sache dabei noch etwas richtig Gutes rauskommen kann. Und mit dem Stichwort Spaß an der Sache kommen wir dann auch zum eigentlichen Live-Part. Dieser wurde für die CD von 19 auf 12 bzw. 11 Tracks runtergebrochen (schade eigentlich - eine Doppel-CD hätte nicht weh getan) und auch hier merkt man, dass die Band Spaß hatte. Klanglich ist das zumindest nur unmaßgeblich nachbearbeitet und klingt durchaus live, was an sich angenehm ist. Die Instrumentalfraktion ist in einer sehr guten Form und überzeugt auf ganzer Linie. Mr. Brown und Mr. Pilson überzeugen auch beim Background-Gesang und Mr. Lynch feuert weiterhin knackige Riffs und feine Soli ab. Klar, wie so viele andere Kollegen sind die Songs ein wenig tiefer gespielt, was aber vor allem Mr. Dokken selbst geschuldet ist. Dessen Stimme, die früher herausragend war, hat leider schon die ein oder andere Verschleißerscheinung, aber unterm Strich zieht er sich hier immer noch achtbar aus der Affäre. Sagen wir einfach, die Klippen werden mehr oder weniger gekonnt umschifft. Songtechnisch gibt es erwartungsgemäß ein Best-of-Set der ersten vier Alben, was aber völlig ok ist und der Sache nur angemessen (es sind nun mal die besten Platten der Band). Die einzelnen Titel wurden auf der CD von den verschiedenen Auftritten und dem Warm-up-Gig in einem Casino in South Dakota zusammengeschnitten und sind daher nicht am Stück. Das reißt natürlich immer ein wenig raus, aber nun ja, einerseits war das auch bei "Beast From The East" so und andererseits, man kann verstehen, dass man die jeweils beste Version nehmen wollte. Unterm Strich merkt man jedenfalls, dass die Band unerwartet viel Spaß miteinander hatte und auch musikalisch noch gut harmoniert. Als Bonus gibt es noch zwei gut gespielte und auch gut gesungene Akustik-Tracks für die Fans. "Return To The East Live 2016" ist daher ein sehr gefälliges Dokument geworden und für Fans von DOKKEN insbesondere auch wegen des starken neuen Songs Pflicht. Jeff Pilson und George Lynch haben jedenfalls nicht ausgeschlossen, dass noch mehr Auftritte folgen könnten und die Angebote sind auch definitiv vorhanden - ob das daher wirklich das letzte Wort des Original-Line-ups war, gilt es abzuwarten. Hoffen wir auf mehr und genießen bis dahin dieses starke Lebenszeichen - wenn das wirklich das Ende sein sollte, dann hat es zumindest einen süßen Beigeschmack. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. It's Another Day (4:17) 02. Kiss Of Death (Live) (5:22) 03. The Hunter (Live) (4:02) 04. Unchain The Night (Live) (5:49) 05. When Heaven Comes Down (Live) (4:16) 06. Breaking The Chains (Live) (4:53) 07. Into The Fire (Live) (5:51) 08. Dream Warriors (Live) (4:26) 09. Tooth And Nail (Live) (3:46) 10. Alone Again (Intro) (Live) (2:29) 11. Alone Again (Live) (3:34) 12. It's Not Love (Live) (7:31) 13. In My Dreams (Live) (5:18) 14. Heaven Sent (Acoustic) (4:39) 15. Will The Sun Rise (Acoustic) (4:48) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: VÖ: 20.04.2018 |
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