Pungent Stench - Smut Kingdom

Review von Dewwel vom 02.05.2018 (7198 mal gelesen)
Pungent Stench - Smut Kingdom Österreich - Heimat diverser Heroen, die an sich selbst zu Grunde gingen. Kult hin, Kult her, die tragische Geschichte eines vielversprechenden Aufstiegs einer begnadeten Kapelle findet ihren absoluten Tiefpunkt 2007: PUNGENT STENCH geben ihre endgültige Auflösung bekannt.

Dass sich Musiker weiterentwickeln ist normal. Dass sich Bands weiterentwickeln, klingt somit umso logischer. Was aber um Himmels Willen sollte der Progressionsschritt vom Death-Grind zum Horror-Rock? Ist es nicht Würde genug, von einer Riesenschar Death- und Grind-Fans umgarnt zu werden? Muss man dann Jahre später erkennen, dass man doch Künstler ist? Ich interpretiere das mal als Grund für die Ungereimtheiten innerhalb der Band und letzlich nach außen hin zu den Labels, welcher zum Ende von PUNGENT STENCH führte. Absolut lächerlich ist jedoch der noch immer andauernde Buisness-Zwist zwischen Alex Wank und Martin Schirenc. Mit diversen Reanimationsversuchen wie "THE CHURCH OF PUNGENT STENCH" oder das aktuelle Projekt "SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH" gibt *El Cochino* nicht auf, den Geist der Kultband weiterleben zu lassen, bekommt er ständig von *Rector Stench* eine Keule nach der anderen in die Beine geworfen. Ein Rechtsstreit von Musikern einer Subkultur, die gegen die weiße Weste der ach so feinen Gesellschaft baller(te)n? Aha... also sind pädophile Rechtsbeihilfen jetzt auf einmal gut genug, um sich über Urheberrechte von Wahnsinnigen zu streiten, ja? Nun denn, Österreich und Größenwahn... das ist schon einmal gefloppt.

Zeitgenössisch gesehen ist "Smut Kingdom" alles andere als morbide Vulgarität, erinnert es eher an die Hochzeit von einem betrunkenen Frank Zappa mit Josh Homme auf Ritalin, bei der DJ ROB ZOMBIE ENTOMBED's "Wolverine Blues" in Schleife laufen lässt. Ist das Kunst oder kann das weg? Der rohe Drive von "For God Your Soul... For Me Your Flesh" und "Been Caught Buttering" wich auch schon der Mitte 90er geprägten Crossover-Rhythmik auf "Club Mondo Bizarre - For Members Only". Nicht wesentlich später folgte die erste Auflösungserscheinung der Band um 1994 herum. Sechs Jahre später erfolgte eine Reunion und mit "Masters of Moral - Servants of Sin" kam 2001 ein letztes Aufgebahren. Ein Knaller-Album! Dauerte es dann doch weitere 3 Jahre, um sich mit "Ampeauty" wieder in seichte Rock'N'Roll-Brackwasser hineinzumanöverieren.

Den absoluten Untergang der Deathgrind-Wegbereiter markiert leider "Smut Kingdom". Wenn ich mir das Album ohne Vorbehalte, ohne Bandhistorie und ohne voreingenommen zu sein anhöre, muss ich feststellen, dass es sich gar nicht so übel als Einzelkunstwerk darstellt. Der fade Beigeschmack rührt daher, dass PUNGENT STENCH auf dem Cover steht. Der Introsong 'Aztec Holiday' klingt nach einer meskalingeschwängerten Autofahrt durch die kalte Nachtwüste Mexikos, ganz im Stile von QOTSA, moderiert von ROB ZOMBIE. Nachfolgend klingt die komplette Scheibe nach etwas härterem Desert-Rock/Stoner mit leicht morbiden Ausschweifungen. Es gibt keine wirklichen Höhen und Tiefen. An Ideenreichtum mangelt es auf der Scheibe keineswegs, nur ist die Begrifflichkeit Death-Metal/Deathgrind gänzlich nicht anwendbar.

Fazit: "Smut Kingdom" ist eine Scheibe, die wir brauchen, um der Verlauf der Dinge bei PUNGENT STENCH zu verstehen. Nur interessiert es keinen mehr.


Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Aztec Holiday
02. Persona Non Grata
03. Devil's Work
04. Brute
05. King Of Smut
06. Suicide Bombshell
07. Opus Dei
08. I Require Death Sentence
09. Me Gonzo
10. Planet Of The Dead
Band Website: www.pungentstench.net
Medium: CD
Spieldauer: 43:45 Minuten
VÖ: 13.04.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten