Incantatem - Animus Et Anima | |
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Review von Metal Guru vom 17.04.2018 (5316 mal gelesen) | |
Sowohl zwei norddeutsche Damen namens Johanna (Cello) und Mella (Bass) als auch drei hanseatische Herren namens Chris (Gitarre), Malte (Gesang) und Thomas (Schlagzeug) machen zusammen sogenannten 'Folk-Metal' - behauptet der mir freundlicherweise zur Verfügung gestellte Infozettel. Musiziert wird auf elektrischem Bass, getriggerten Becken und Trommeln (soweit ich das erkennen kann), dem bereits erwähnten Cello, einem nicht näher definierten Dudelsack und verzerrten Gitarren (die zusammen mit Bass und Schlagwerk den metallischen Anteil von "Animus Et Anima" verantworten). Gesungen wird erstens auf Deutsch, zweitens (dank der ziemlich amtlichen Aufnahme) klar-deutlich-sauber und drittens melodisch-sonor-tonal (aka no barks, grunts, screams). Was aber manch anderer Produktion zu wünschen wäre (akustische Verständlichkeit), wird auf "Animus Et Anima" für mich persönlich zum Problem: Ich meine, wenn (ja, wenn) schon auf Deutsch gesungen und (fast) jedes Wort verstanden wird (bzw. werden muss), sollte sich der/die Hörer/in mit den Inhalten doch zumindest halbwegs anfreunden können, oder? Zehn bzw. elf Lieder (wenn man die akustische Bonusversion von 'Einsame Rache' mitzählt) thematisieren beispielsweise 'Das Leben', 'Kein Zurück' oder 'Sehnsucht Nach Der Fremde'. Hierbei sei dem/der Inhaltinteressierten folgende Presseinfo mit auf den Weg gegeben: 'Auf "Animus Et Anima" ergründen INCANTATEM die zwei Seiten jeder Seele. Das Dunkle und das Helle, Wissen und Instinkt, Rache und Vergebung treten miteinander in Kontakt'. Ja, inhaltlich mag das soweit zutreffen, formell allerdings überhaupt nicht: Diese missionierende Mischung aus sich paarenden Kinderreimchen, lebensbeichtendem Selbstmitleid und verstolperten Versmaßen lockt mich spätestens seit Zwangslektüre aller gelber Reklam-Klassiker nicht mehr aus der Kloschüssel hervor - Dank an dieser Stelle auch unseren sportiven Stillfreunden & ihren nicht minder altersweisen Kollegen! Bitte nicht falsch verstehen: INCANTATEM machen ihre Sache schon ordentlich/stimmig/überzeugend, aber mir persönlich sind sie kompositorisch viel zu gerade, zu normal, zu vorherhörbar und textlich überhaupt nicht meine Welt. Anmerkung: Dem Rezensenten ist schon bewusst, dass deutsche Musik mit deutschen Texten, gemacht von deutschen Muckern im deutschen Muttiland 2018 wie Hulle angesagt zu sein scheint. Das bedeutet aber nicht, dass dieser 'Zustand' universell gefallen muss. Hinzu kommt der Klang der recht tiefen (männlichen) Leadstimme, auf den ich als abgesagte, langweilige, unhippe Hete nun mal überhaupt nicht kann. Lateinischer Albumtitel/Gruppenname, deutsche Liedertitel/Texte und englische credits/thanks, dazu die Info von fünf (!) Gruppenmitgliedern, aber Bookletbilder von sechs (?) - für die einen 'künstlerische Freiheit', multilinguale Kultur oder Zufall, für die anderen (z. B. für mich) irritierende Inkonsequenz. Ich weiß nicht, was genau INCANTATEM wem genau sagen wollen - mir sagen sie nichts, sorry! On my way to Hamburg vergieße ich fünf folkrockende Tropfen an die Youngsters von der 'Waterkant’. Zweifellos werden sie ihr Publikum finden bzw. bereits gefunden haben - ich gehöre nicht dazu - offensichtlich ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Das Leben 02. Auf Meiner Haut 03. Kein Zurück 04. Einsame Rache 05. Mara 06. Spring, Püppchen 07. Trinkt Aus 08. Sehnsucht Nach Der Fremde 09. Stummer Schrei 10. Lied Vom Tod Und Krieg 11. Einsame Rache (Akustik-Version) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 48:07 Minuten VÖ: 09.03.2018 |
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