Cist - The Frozen Casket | |
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Review von Dewwel vom 15.04.2018 (4062 mal gelesen) | |
Hat man in Florida einen weiteren Veteranen übergangen? Nein, CIST hören sich zwar so an, als hätte man sie Anfang der 90er in die Kellerräume der Morrisound Studios eingepfercht und nie wieder rausgelassen, spielt sich das Szenario aber genau auf der anderen Kontinentalplatte jenseits des Atlantiks ab. Das Uralgebirge bebt! Es ist wahrlich nicht leicht, sich in diesem Genre zu etablieren, war gefühlt schon alles da in der Dekade 89-99. Jedoch sollte man sich hüten, bei CIST von einem billigen Abklatsch der Florida-Idole zu sprechen. Vielmehr sollte man den Herren aus Smolensk ein Ohr schenken, denn sie wissen ganz genau, was sie wollen: DEATH, OBITUARY, MASSACRE und frühe PESTILENCE huldigen! Die fünf Jahre des Ursprungs ('87 - '92) werden auf "The Frozen Casket" so dermaßen zelebriert, dass einem die Lust auf Death Metal neu injiziert wird. Allein die Tatsache, dass 2015 mit den legendären SOLSTICE eine Split-Single zustande kam, lässt vermuten, die Jungs sind einfach Fans geblieben. Mit insgesamt vier Veröffentlichungen hat es trotzdem noch kein Full-Length-Album geschafft, das Licht der Welt zu erblicken. Ich bin weiterhin gespannt und kann es kaum erwarten! Wie von Zauberhand hat der Finger schließlich den Play-Knopf der Anlage gefunden, knallt es einem schon dermaßen mit 'Antisceptic' in "Slowly We Rot"-Manier um die Ohren, dass man aus dem Staunen kaum herausfindet. Ruck, zuck rotiert die Mähne und hier und da schmücken "Leprosy"-Passagen das Törtchen. Die erste Hürde ist gemeistert und der Staffelstab wird direkt mit 'Incubation' an den zweiten Titel übergeben, der frohlockend auch aus der Feder von Patrick Mameli zu Zeiten von "Consuming Impulse" und "Testimony Of The Ancient" stammen könnte! 'Injected Obsession' (Track 03) und 'Mitosis Simulation' (Track 04) sind stark beeinflusst von DEATH aus der Rick Rozz-Ära und walzen sich genauso gnadenlos und grandios wie die zwei vorangegangenen Songs durch die Gehörgänge. Der Schlusstakt der sehr gelungenen E.P. -'Cryonesia'- räumt das Feld noch einmal in Rozz-igem MASSACRE-Style von hinten auf. Einmal mehr nichts Revolutionäres in der klassischen Death Metal-Szene, aber ein ausgesprochen ausgefülltes und überzeugendes kleines Album. Mich erfreut es immer wieder von solchen Bands zu erfahren, denn es ist der Spirit der alten Schule, den solche Kapellen zelebrieren und das mit scheinbar gutem Gewissen. Jeder, der ein wenig die Materie kennt, weiß, dass man den klassischen Death Metal nicht neu erfinden kann, denn ein Genre hat zum Teufel nochmal eine gewisse Rahmenbedingung. Wenn man versucht diese zu durchbrechen, dann landet man eben schnell in einer anderen Schublade. Mich erfüllt es mit Stolz, wenn es denn dann mal wieder eine Kapelle schafft, den Rahmen komplett auszufüllen, bevor man dann wieder eine neue musikalische Revolution startet. Fazit: Klassischer Oldschool Death Metal aus der Florida-Kategorie ohne Schnickschnack! Passt und weiter! Das Album hätte eine 10.0 verdient. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Antisceptic 02. Incubation 03. Injected Obsession 04. Mitosis Simulation 05. Cryonesia | Band Website: www.facebook.com/cistband/ Medium: EP, Tape Spieldauer: 20:42 Minuten VÖ: 16.03.2018 |
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