Mindpatrol - Vulture City | |
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Review von Cornholio vom 02.02.2018 (6047 mal gelesen) | |
Ein schönes Package haben die Luxemburger MINDPATROL hier geschnürt. Das Album heißt "Vulture City" und besteht aus CD und Buch (!). Ist das der Soundtrack zu dem Schmöker oder ist das Buch Begleitwerk zur CD? Nun, beide Medien funktionieren auch alleine, aber wenn man schon beides hat, sollte man sich auch beidem widmen. "Vulture City" ist Album Numero drei der Band, die es als Sextett eingespielt hat, mittlerweile sind allerdings zwei Leute dazugekommen. MINDPATROL bestehen seit kurzem aus zwei Drummern und vier Gitarristen!!! Warum? Nun, begründet wird dieser doch sehr ungewöhnliche Schritt damit, dass es durch diverse Sideprojekte für alle Beteiligten schwer wird, freie Termine zu finden. Ich versuche mir allerdings gerade vorzustellen, wie es aussieht, wenn alle acht zur Bandprobe erscheinen, oder wenn die Band einen Gig auf dem Wacken landet, wo vermutlich alle dabei sein wollen; auch wenn im gleichen Satz gesagt wird, dass MINDPATROL live immer zu sechst auf der Bühne stehen, nur halt mit wechselnden Gesichtern. Na ja, wie heißt es oft so schön? "Time will tell" ... Die Story handelt von einem Geschwisterpaar in einer heruntergekommenen dystopischen Welt in der Stadt "Vulture City". Es gibt auch eine "gute", also hell erleuchtete Stadt, die aber vergleichsweise wenig thematisiert wird. Roger ist der Protagonist, er wohnt mit seiner Schwester Nadia zusammen, die in der gemeinsamen Wohnung die Brötchen für beide als Prostituierte verdient. Aus dieser Thematik resultiert die aggressive, aber vielschichtige Musik von MINDPATROL. Aber was macht die Luxemburger Band für Musik? Es ist verdammt schwer zu beschreiben, so beinhaltet "Vulture City" Trademarks von vielen Metal-Sparten, ohne sich in eine Richtung festzulegen. Thrash ist ganz vorne mit dabei, auch die progressive Seite kommt oft zum Vorschein. Darüber hinaus gibt es aber auch über die komplette Spielzeit Anlehnungen an Death und Doom, teils auch etwas Black Metal, zu vielfältig, um sich auf eine Stilrichtung festzulegen. Ich bin ehrlich, wenn ich "Vulture City" nur als CD gehört hätte, hätte ich vermutlich fünf Punkte gegeben, zu unschlüssig erscheint die Mixtur der Stile. Rein vom akustischen her betrachtet macht es leider in der Tat den Anschein, als würden MINDPATROL nicht so recht wissen, in welche Richtung es gehen soll. Komischerweise empfinde ich das aber in Kombination mit dem Buch vollkommen anders, man taucht automatisch tiefer in die Materie ein, studiert Lyrics und Booklet, um mehr von Roger und Nadia zu erfahren und die durch eine Art Flashbacks teilweise etwas verwirrende Story dadurch besser zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich werde nicht tiefer auf die Handlung des Buches eingehen, kann es aber jedem Hörer und Leser nur ans Herz legen. Das Buch funktioniert aus meiner Sicht besser alleine, die CD wird durch das Buch hingegen besser, wenn man bereit ist, sich mit beidem auseinanderzusetzen. Als Fazit zolle ich der Band um Sänger und Autor Luc Francois den größten Respekt für die dualen Werke, und natürlich auch den anderen Musikern. Was welcher Hörer bzw. Leser jetzt davon für sich mitnimmt, muss jeder natürlich selbst entscheiden. Ich bin fasziniert von der Kombination, auch wenn es von akustischer Seite nicht meine Sache ist, dafür ist es zu extrem und zu undefiniert. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Mother 02. Whoreheart 03. He, Summoned By The Needle 04. Calamity (The Cleansing) 05. Vulture City 06. Her Dire Sacrifice 07. Tentatio Utopiae 08. Enjoy! (The Violation) 09. I, Observer With Crimson Hands 10. The Voyager | Band Website: www.mindpatrol.net/ Medium: CD+Buch Spieldauer: 50:33 Minuten VÖ: 09.12.2017 |
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