Anvil - Pounding The Pavement | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 17.01.2018 (8474 mal gelesen) | |
ANVIL verbrachten 2017 eine Weile in Norddeutschland im Soundlodge-Studio, wo sie unter Aufsicht von Jörg Uken (STORMWARRIOR) ihren aktuellen Longplayer "Pounding The Pavement" eingetütet haben. Im Herbst konnten alle Metalheads in der Region Mittelrhein auf dem IRONHAMMER-Festival des JUZ-Liveclubs Andernach dank dieser glücklichen Umstände schon vorab diese Informationen abgreifen, als die Kanadier dort das Festival headlinten. Was die drei damals auf der Bühne abfeierten, wird jetzt endlich auch auf Konserve in allen Wohnzimmern greifbar. "Pounding The Pavement" spiegelt tatsächlich den Spirit der Band astrein wider und kaschiert das Dienstalter der Jungs bestens. Vielen jungen Kapellen merkt man an, wenn sie entweder mit angeborenem Talent oder mit sehr disziplinierter Arbeit fantastische Alben abliefern. ANVIL hingegen merkt man an, wie sie ein Album mit Herzblut füllen. Man spürt die Souveränität und die Lässigkeit, die solche Vollprofis von aufstrebenden Talenten immer noch abheben. Keine Schwanzvergleiche auf dem Griffbrett, keine High-Speed-Triggerdrums, kein brüllend lautes Mastering. ANVIL schütteln den Kram einfach aus dem Ärmel, ohne ihre Songs mit dutzenden Must-Have-Attributen vollzustopfen, und beweisen mal wieder, dass simple Riffs voller Leidenschaft und Power-Drumming voller Enthusiasmus aus einem Song eben einen fantastischen Song machen. Selbst simple Titel wie 'Smash Your Face' gehen einfach rein wie Butter, während die jüngere Metal-Generation sich den Kopf darüber zerbrechen würde, wie man aus so einer billigen Struktur einen geilen Song zusammenpinseln könnte. Die Produktion hält das Trio wunderbar ausbalanciert fest. Die Drums von Rob Reiner sind Power pur und haben eine klasse Balance zwischen Druck und High Fidelity. Man höre sich nur 'Warming Up' an, welches mit weniger oldschooliger Schlagzeugproduktion oder digitaler Perfektion sicherlich 70% seines Feelings eingebüßt hätte. Lips an der Gitarre variiert seinen Sound allein durch den Anschlag und die Kanalwahl seines Amps. Schon das Gitarrenintro des Openers 'Bitch In The Box' zeigt, wie geil eine puristische Metal-Klampfe klingen kann. Aber nicht nur Hard'n'Heavy-Dampframmen haben ANVIL auf "Pounding The Pavement" zu bieten. 'Black Smoke' mit seinem melodischen MOTÖRHEAD-Feeling, das proto-speedige 'Ego' oder der Metal-Twist 'Warming Up' gehen verdammt straight und flott nach vorne und lassen sich prima mit Motordrehzahlen knapp vor dem roten Bereich kombinieren. Dass das Album dann nach der perfekten Dreiviertelstunde langsam mit Erinnerungen an BLACK SABBATHs 'Sweet Leaf' ausklingt, tut dem Vergnügen kaum Abbruch. ANVIL haben auch nach über 30 Jahren im Geschäft extrem Power im Arsch. Dass man dem dauergrinsenden Lips ohnehin jedes Riff aus der Hand frisst, ist eine Sache, aber "Pounding The Pavement" ist ein bockstarkes, puristisches Metal-Album der kanadischen Altmeister. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Bitch In The Box 02. Black Smoke 03. Doing What I Want 04. Don't Tell Me 05. Ego 06. Let It Go 07. Nanook Of The North 08. Pounding The Pavement 09. Rock That Shit 10. Smash Your Face 11. Warming Up 12. World Of Tomorrow | Band Website: www.anvilmetal.com Medium: CD Spieldauer: 45:33 Minuten VÖ: 19.01.2018 |
Alle Artikel